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Regionale Tagung mit
einem globalen Thema

»Zusammenleben von Christen und Muslimen« im Blick

Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Bünde (BZ). Es ist eine regionale Studientagung, doch sie befasst sich mit einem globalen Thema - dem Zusammenleben von Christen und Muslimen. Vom 10. bis zum 12. März wollen die Westfälische Missionskonferenz (WMK) und der Kirchenkreis Herford beleuchten, wie Dialoge zwischen den Religionen die Basis für ein dauerhaftes friedliches Miteinander schaffen können.

Gerade vor dem Hintergrund des Karikaturen-Streites wird dabei sicherlich Raum gegeben sein für lebhafte Diskussionen. Gerhard Etzien, Superintendent des Kirchenkreises Herford, griff diesen Punkt bei der Vorstellung des Programms der Studientagung gleich auf: »Es geht um Toleranz, aber auch um Respekt, den wir einander zollen müssen.« So dürften bestimmte Grenzen nicht überschritten werden.
Herford und die Mission - für Gerhard Etzien sind dies zwei Begriffe, die Geschichte(n) haben: Von den Ufern der Werre aus sind einst viele Kirchenmänner aufgebrochen, um das Wort Gottes in ferne Länder zu tragen. Was sie geleistet und wie sie gelebt haben, das hat Pastor i. R. Walter Moritz, der selbst zwölf Jahre lang in Afrika als Missionar im Einsatz war, erforscht. Erst unlängst hat der gebürtige Bielefelder seine Buchreihe »Aus alten Tagen in Südwest« um ein Werk über den Löhner Missionar Gottlieb Viehe ergänzt. Walter (72) wird am Freitag darüber beim »Abend der Begegnung mit dem Kirchenkreis Herford« berichten (siehe: Das Programm).
Wichtige Anregungen von der Tagung am Wochenende in Herford erhofft sich auch Peter Ohligschläger vom Vorstand der WMK: »Der interreligiöse Dialog ist mehr denn je gefragt, doch darf ein solcher auch kritische Fragen nicht ausblenden.« So würden die Vorträge auch die Frage aufgreifen, »was die Existenz anderer Religionsgemeinschaften im Kontext zu unserem Glauben bedeutet«. Trennendes, Verbindendes, Positionen hier wie da, aber auch Ängste und Befürchtungen - all dies soll zur Sprache kommen. »Wir möchten die Ideen dieser Tagung weiter tragen«, sagt Christian Hohmann, Regionalpfarrer des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen (MÖWe). Von Herford sollen Impulse ausgehen - Impulse, die weit über das Regionale hinausgehen.

Artikel vom 09.03.2006