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Leben von Miller als Bühnenshow

Einmaliger Sound des legendären Bandleaders begeisterte in Beverungen

Von Herbert Sobireg
Beverungen (WB). »In the Mood«, »It happened in Sun Valley« oder »Cattanooga Choo Choo«. Voll auf ihre Kosten kamen Freunde des berühmten und einmaligen »Glenn Miller«-Sounds in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadthalle Beverungen, wo das Euro-Studio Landgraf am Dienstagabend das Musical über das Leben von Glenn Miller (Darsteller: Tilmann von Blomberg) präsentierte.


»Moonlight Serenade« heißt das dem großen Bandleader gewidmete Musical, in dem insgesamt 34 von Glenn Miller und seinem selbst ausgesuchten Orchester gespielten Liedern im Mittelpunkt standen. Gespannt verfolgten die Zuschauer im weiten Hallenrund die spannende Lebensgeschichte des großen Musikers, der nicht nur nachmachen, sondern unbedingt einen eigenen Sound kreieren wollte - und es auch schließlich schaffte.
Aus Dialogen des Musikers mit seiner Mutter Mattie Miller (Britta Balzer) erfuhren die Zuschauer viel über Kindheit und Jugend des am 1. März 1904 in Clarinda/Iowa geborenen Glenn Miller, der seine spätere Frau Hellen Burger (gespielt von Kira Primke) vier Jahre auf einen Heiratsantrag warten ließ - dann aber mit ihr glücklich wurde. Nur ein Kind blieb dem Paar versagt, sie adoptierten später einen Sohn und eine Tochter.
Nach zunächst dürftigen Erfolgen, bei dem Miller oft zum »Glas« griff, begann doch ab 1938 sein großer musikalischer Siegeszug. Eher zufällig fand er schließlich seinen Sound, in dem zukünftig die Klarinette das stimmführende Instrument vor einem Saxophonsatz wurde. Überall feierte er riesige Erfolge. Die Erfolgsgeschichte nahm eine Wendung, als Amerika in den Zweiten Weltkrieg eintrat und sich der 38-jährige Glenn Miller freiwillig zur »Air Force« meldete, um seinen Pflichten für das Vaterland nachzukommen. Zunächst »beschaffte« er mit seinen vielen Auftritten quer durch Amerika Geld für die Kriegskasse, dann ließ er sich nach Europa versetzen, landete schließlich in Schottland, stellte ein neues Orchester zusammen, auch mit Streichinstrumenten, und errang hohe Popularität, jedoch auch viele Feinde. Nach einem Flug nach Frankreich war Glenn Miller plötzlich für immer verschwunden - möglicherweise abgestürzt? Nicht nur von den vielen Glenn-Miller-Hits war das Publikum in Beverungen begeistert, auch die Gesangs- und Tanzeinlagen auf der Bühne waren (alle im oder zum Glenn Miller-Sound) einfach überwältigend. Lang anhaltender Abschlussbeifall dankte den Akteuren, die immer wieder auf die Bühne zurück gerufen wurden.

Artikel vom 09.03.2006