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Kein Heilbad ohne
neuen Lufttest

Wetterdienst-Kontrolle an drei Messpunkten

Pr. Oldendorf (wm). Dass die Luft am Wiehengebirge gut ist, weiß man in Pr. Oldendorf und hat es in der Vergangenheit mit der Verleihung von gleich drei Urkunden bestätigt bekommen, die die Ortsteile Pr. Oldendorf, Holzhausen und Börninghausen zum Status »Staatlich anerkannter Luftkurort« verhalfen. Holzhausen will seit geraumer Zeit mit der Anerkennung als Heilbad noch mehr - gute Luft ist dafür aber ebenfalls vonnöten.

Und dass sie nach wie vor gut ist, muss ein Gutachten bestätigen, für das der Deutsche Wetterdienst die Luftverhältnisse in einem Zeitraum von zwölf Monaten kontrollieren soll. Einen entsprechenden Beschluss fasste kürzlich der Haupt- und Finanzausschuss und stellte dafür den Betrag von 14 200 Euro bereit. »Mit etwas Glück«, so Christian Streich, Leiter der Touristik Pr. Oldendorf, »wird die vorliegende Klimaanalyse aus 1966, bestätigt durch einen Bescheid aus Juli 1977, erneut bestätigt, was die Kosten verringern würde. Denn dann wäre eine neue Klimaanalyse nicht erforderlich.« In jedem Fall aber müsse dem Landesfachbeirat für Kurorte, Erholungsorte und Heilquellen beim NRW-Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit bis zur nächsten Sitzung im Oktober sozusagen ein »Beweis« vorliegen, das Pr. Oldendorf die Heilbadanerkennung für Holzhausen auch wirklich wolle.
Der frühere Pr. Oldendorfer Verwaltungschef und Beiratsmitglied, Manfred Beermann, der der Stadt im Verfahren beratend zur Seite steht, erklärte, dass auch die Bezirksregierung in Detmold das Vorhaben positiv bewerte, was aber keine Garantie für eine Anerkennung sei. In jedem Fall aber sei wegen bevorstehender Gesetzesänderungen ein neues Klimagutachten erforderlich, dessen Kosten von 40 000 nun auf etwa 14 000 Euro gedrückt worden seien.
Mit der Entscheidung für das Gutachten verfuhr der Ausschuss nach dem »Prinzip Hoffnung«. Denn man hofft darauf, dass der Beirat im Herbst das Anerkennungsverfahren positiv bewertet, »sonst können wir dieses Buch schließen«. Weiter wurde die Verwaltung gebeten, demnächst »echte Zahlen« im Hinblick auf mögliche Verfahrenskosten auf den Tisch zu legen. Es sei enttäuschend, wenn zunächst Gutachtenkosten von 5 000 Euro genannt würden, letztlich aber deutlich mehr dabei heraus komme. Streich erklärte die Differenz damit, dass die Kosten zuerst nur geschätzt worden seien. Auch wenn das Anerkennungsverfahren scheitern sollte, werden die Messungen nicht abgebrochen. Geprüft wird die Luftqualität im Park der Wiehengebirgsklinik, an der Grundschule und im Kurpark an der Bünder Straße.

Artikel vom 09.03.2006