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Köhler lobt
»Vorbild in Deutschland«

Betrieb setzt auf Familie


Heiden (dpa/lnw). Am Vortag des heutigen Weltfrauentages hat Bundespräsident Horst Köhler gestern die DEH Tiefkühlbackwaren GmbH in Heiden (Kreis Borken) besucht. Firmenchefin Doris Entrup-Haselbach gelte ihm als »Vorbild in Deutschland«, sagte Köhler. Seit fast 20 Jahren führe die Frau ihr erfolgreiches Unternehmen und setze dabei auf eine frauenfreundliche Personalpolitik.
Im Betrieb dirigierte Werksleiterin Susanne Gebauer den Tross um Köhler zur Knetmaschine für den Brötchenteig: »Mit der Frauenförderung ist es wie mit dem Teig - es funktioniert nur, wenn ständig beobachtet und optimiert wird«, erklärte sie. Als Familienbetrieb könne die Firma schnell flexible Lösungen finden. Heute liege der Frauenanteil im Heidener Werk bei 60 Prozent, insgesamt seien mehr als zwei Drittel der 180 Beschäftigten in Deutschland und Ungarn weiblich.
Zum Vorteil für viele Mütter führte die Firma geteilte Schichten von vier statt acht Stunden Dauer ein. »Der Job ist gut für die Familie«, bestätigte Maschinenführerin Gabi Richters. »Man kann sich die Arbeitszeiten einteilen und auch mal problemlos eine Schicht tauschen.«
Derartige Dinge bedeuten für Firmenchefin Doris Entrup-Haselbach, die Ende der 80er Jahre gleichzeitig die Firma aufbaute und ihren Sohn großzog, keine Schwierigkeiten. »Da machen wir unsere eigenen Regeln«, sagte die 59-Jährige. Gleichberechtigung werde einfach praktiziert, »ohne großes Trara und Trompeten«, lobte Köhler: »Es funktioniert und die Firma rechnet sich.«

Artikel vom 08.03.2006