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VHS-Leiterin Monika Schwidde wurde für ihre bisherigen Einsparbemühungen gelobt. Sie muss aber weiter Kosten reduzieren.

VHS muss sparen -
Gebäudefrage offen

Zweckverband Volkshochschule tagte in Herford

Von Ralf Meistes
Herford (HK). »Noch eine Situation Löhne kann der Verband nicht verkraften«, sagte Bündes Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse bei der Zweckverbandsversammlung Volkshochschule im Kreis Herford. Löhne war zum 31. Dezember 2002 aus dem Zweckverband ausgetreten. Angesichts der Sparzwänge der anderen Kommunen im Zweckverband warne sie vor einer Ausstiegsdiskussion. Der Zweckverband ist der Träger der VHS im Kreis. Ihm gehören die Städte Bünde, Enger, Herford, Hiddenhausen, Kirchlengern, Rödinghausen, Spenge und Vlotho an.

Die Bürgermeister dieser Städte seien sich einig, dass eine weitere Erhöhung der Verbandsumlage ausgeschlossen ist. Vielmehr muss die VHS weiter sparen, ihr Angebot zurückschrauben, bisherige Vergünstigungen (Ermäßigungen für Schüler, Studenten, Auszubildende und Bafög-Empfänger) streichen und ihr Programm straffen. Von den Sparzwängen betroffen sind auch die Dozenten. Sie erhalten bei der Fahrtkostenerstattung künftig nur noch 20 statt 30 Cent pro Kilometer, teilte die Leiterin der VHS, Monika Schwidde mit.
Von den Blauen Seiten, dem Programmheft der VHS, wird es künftig nur noch eine abgespeckte Version in geringerer Auflage geben. Schwidde präsentierte den Verbandsmitgliedern jetzt weitere Pläne, um die Kosten zu reduzieren, machte allerdings zugleich deutlich, dass damit die VHS Qualität einbüßt. Man wolle keine Kürzung der Verbandsumlage. Um eine drohende Diskussion über den Ausstieg aus dem Zweckverband zu vermeiden, schließe sich allerdings auch eine Erhöhung aus, erklärten gleichermaßen die Bürgermeister der Städte Kirchlengern und Vlotho, Rüdiger Meier und Bernd Stute.
Spannend wird die Frage, was aus dem VHS-Gebäude am Münsterkirchplatz wird. In der Runde der Bürgermeister sei man sich einig gewesen, dass der Zweckverband das von 1894 bis 1896 erbaute Haus nicht dauerhaft unterhalten könne, sagte Kleine-Döpke-Güse. Schon jetzt herrscht ein Sanierungsstau, für dessen vollständige Behebung die beteiligten Kommunen offenkundig nicht mehr aufkommen wollen.
»Wir haben auch mit dem Bürgermeister der Stadt Herford darüber diskutiert, ob nicht das Gebäude an die Stadt Herford oder an private Dritte gehen kann«, erklärte Kleine-Döpke-Güse. »Das bedeutet nicht, dass die Stadt Herford Eigentümer des Gebäudes werden soll. Auch sie steht unter finanziellen Zwängen. Es wurde allerdings in der Runde der Bürgermeister darüber nachgedacht, ob das VHS-Gebäude in eine Gesellschaft eingebracht werden kann«, präzisierte Bernd Stute. Auf die Frage, wer denn die Gesellschafter sein könnten, konnte keine Antwort gegeben werden. »Wir werden zu einem gesonderten Termin etwas über die Gebäudefrage sagen«, kündigte Kleine-Döpke-Güse an. »Der Prüfantrag ist ergebnisoffen«, betonte in diesem Zusammenhang Britta Kurlbaum, Mitglied der Verbandsversammlung.

Artikel vom 09.03.2006