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Rückkauf als Rutschbremse

Umbau der »Welle« hängt von der Zukunft des Bäderbetriebes ab

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Die gute Nachricht: im überarbeiteten Umbau-Konzept der »Welle« ist auch eine neue Riesenrutsche vorgesehen. Die schlechte Nachricht: die neue Rutsche wird erst gekauft, wenn sich die Gütersloher Politiker darüber einig sind, ob sie den Bäderbetrieb zurückkaufen wollen oder nicht.

Ursprünglich sollte die »Welle« für mehr als acht Millionen Euro grundsaniert werden. Diese Summe lehnten die vom Rat entsandten Mitglieder im Stadtwerke-Aufsichtsrat rundheraus ab. In der jüngsten Sitzung präsentierten die beiden Geschäftsführer Dr. Dirk von Lojewski und Lorenz Siepe deshalb eine neue Umbauvariante, die weniger als die Hälfte des ursprünglichen Entwurfs kosten dürfte. Alle schon damals gewünschten Verbesserungen sind darin enthalten:
l Der Eingang wird neu gestaltet und aufgewertet, die Sauna erhält einen separaten Zugang über einen Anbau. An der Fassade der »Welle« wird sich nichts ändern.
l Sowohl Sauna als auch der Freizeitbereich erhalten neue Umkleidezonen;
l Die Toiletten sind künftig auch vom Schwimmbad aus erreichbar;
l Der Mutter-Kind-Bereich wird verlegt, der Liegebereich vergrößert;
l Im neuen Gastronomiebereich können gleichzeitig die Gäste aus der Sauna und aus dem Freizeitbereich bedient werden;
l Und, wie versprochen, die neue Rutsche.
Doch auf den neuen Rutsch-Spaß werden die Gäste doch noch länger warten müssen - schlimmstenfalls bis ins nächste Jahr. Zwar begrüßte der Aufsichtsrat die neue Umbauvariante ausdrücklich, auch haben die Miteigentümer, die Stadtwerke Bielefeld, nichts gegen die abgespeckte Version einzuwenden. Doch nun wird der vom Rat gehegte Wunsch, die Bäderbetriebe der Stadtwerke vielleicht mal eines Tages zurückkaufen zu wollen, zur Rutschbremse.
Bis Ende des Jahres können sich die Ratsherren mit ihrer Entscheidung darüber Zeit lassen - so lange läuft die mit den Stadtwerken Bielefeld neu ausgehandelte Frist. Ein wichtiger Entscheidungsfaktor dürfte dabei die Frage sein, wie wirtschaftlich die »neue«, umgebaute »Welle« zu führen ist. Eine entsprechende Kalkulation liegt noch nicht vor. Vom aufgefrischten Spaßbad ist jedoch zu erwarten, dass es die Defizite aus dem Bäderbereich mindern soll. Falls die Eintrittspreise nicht angehoben werden dürfen, bleibt in diesem Fall nur die Abschaffung bisher geltender Sonderkonditionen.

Artikel vom 09.03.2006