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Steigende Umsätze und gute Laune

Paderborn zusammen mit Gütersloh Wachstums-Lokomotive in der Region

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Paderborn (WV). Die Konjunktur zieht auch im Paderborner Land offenbar deutlich an. Dies zeigt eine Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) unter 215 Unternehmen in und um Paderborn. Zusammen mit Gütersloh ist Paderborn die Wachstumslokomotive in Ostwestfalen.

Bei einem Zuwachs von 3,5 Prozent kletterte der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe nach Angaben von IHK-Zweigstellenleiter Thomas Herold im Vorjahr kreisweit auf etwas mehr als fünf Milliarden Euro. Damit liegt Paderborn weiterhin vor Bielefeld (4,8 Milliarden). Die Umsatzsteigerung führte zu einem Zuwachs der Beschäftigten um 1,2 Prozent auf 24 904 Menschen in Lohn und Brot. Einen Beschäftigungszuwachs schaffte im Vorjahr in Ostwestfalen lediglich noch der Kreis Gütersloh (plus 0,5 Prozent).
Jeden dritten Euro verdienen Paderborner IHK-Unternehmen im Ausland - insbesondere in den EU-Ländern. 13,5 Prozent Zuwachs der Exportquote in Paderborn bedeutet Rekord im Kammerbezirk.
Neben der Export-Trumpfkarte, die vornehmlich in metallverarbeitenden Betrieben sticht, sieht IHK-Vizepräsidentin Erika Schulte (Paderborn) auch in der Binnennachfrage wachsende Hoffnungen im Handel. Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet für dieses Jahr steigende Inlandsumsätze. Nicht zuletzt die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland führt zu einer überwiegend positiven Stimmung insbesondere in den Bereichen Elektrogeräte sowie Nahrungs- und Genussmittel, aber auch im Dienstleistungsgewerbe. Selbst das Baugewerbe habe wieder Fuß gefasst, stellte Erika Schulte gestern die Ergebnisse der IHK-Frühjahrskonjunkturumfrage vor. Schlechter läuft es weiterhin bei den Textilern und Immobilienmaklern.
Trotz des Stimmungsaufschwungs erwarten Industrie, Handel und Dienstleistung im Kreis Paderborn auch 2006 keine wesentlichen Impulse für die Beschäftigung. Lediglich jedes fünfte Unternehmen will Personal einstellen. Die meisten Firmen meisterten ihre Spitzen mit Überstunden und Zeitarbeit und verzichteten auf Einstellungen.
Eine Verlagerung ins Ausland ist in Paderborner Unternehmen laut IHK-Umfrage kaum noch ein Thema. Erika Schulte: »Immerhin 75 Prozent sagen, dass sie keine Auslandsinvestitionen planen«.

Artikel vom 08.03.2006