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»Haben uns im Kreis
optimal aufgestellt«

Gemeinschaftsradiologie im Lübbecker Krankenhaus

Lübbecke (huse). Die finanziellen Mittel im Gesundheitswesen sind bekanntlich knapp. Dies betrifft sowohl niedergelassene Ärzte als auch den Krankenhaussektor. Was liegt also näher, als sich in schwierigen Zeiten zusammen zu tun? Ein Beispiel für eine gelungene Kooperation findet sich im Lübbecker Krankenhaus.

Nachdem bereits seit einigen Jahren der Kernspintomograph der Radiologischen Gemeinschaftspraxis von Dr. Irmela Ney und Dr. Johannes Dietrich Komeriner seinen Standort in den Räumen des Lübbecker Krankenhauses hat, folgte nun der lang geplante zweite Schritt: Die Praxis verlegte komplett ihren Sitz vom Markt in der Innenstadt ins Krankenhaus, wo sie nun 700 Quadratmeter zur Verfügung hat. Seit dem 5. Dezember werden alle Geräte gemeinsam genutzt.
Bereits seit Anfang 2005 arbeitet die Radiologische Abteilung der Krankenhäuser Lübbecke und Rahden unter gemeinsamer Leitung des Mindener Chefarztes Prof. Dr. Wolf-Dieter Reinbold. Das Krankenhaus Lübbecke hat seine nuklearmedizinische Abteilung ebenfalls an die Praxis übergeben.
Doch die neue Gemeinschaftsradiologie bietet nicht nur umgestaltete Räumlichkeiten: Für ambulante und stationäre Patienten stehen darüber hinaus neueste Geräte zur Diagnostik zur Verfügung: Von der digitalen Bildbearbeitung und -archivierung (PACS-System) über ein modernes Mammographiegerät bis hin zum High-Tech-Computertomographen mit Acht-Zeilen-Technologie. Für die Umbauarbeiten, so erklärte Prof. Reinbold bei einem Pressetermin, und für die neuen Geräte seien rund eine halbe Million Euro investiert worden.
Zweckverbands-Geschäftsführer Gerald Oestreich, Prof. Dr. Reinbold sowie Dr. Ney und Dr. Komeriner führten nicht ohne Stolz durch die neue Praxis, die mit ihrer hochtechnisierten Ausstattung nun in einigen Bereichen die modernste und damit leistungsfähigste in ganz Ostwestfalen ist.
Die neuen Geräte in der Mammographie und der neue Computertomograph erlauben sehr viel kürzere Untersuchungszeiten und sind damit besonders schonend für die Patienten. Besonders hervorgehoben wurde bei diesem Rundgang aber auch, dass durch die Weitsicht des Geschäftsführers die heimischen Kliniken die ersten in Westfalen gewesen seien, in denen alle Bilder digitalisiert werden.
Das heißt, so Prof. Dr. Reinbold, »wir können das Know-How aus Minden hier herüberbringen«. Er und seine Mitarbeiter in Minden können gleichzeitig mit dem Kollegen in Lübbecke Bilder anschauen und bewerten. So sei gerade am Tag des Journalistenbesuches bei einem Patienten in Lübbecke ein »riesiger Tumor an der Hirnanhangdrüse« diagnostiziert worden. Prof. Dr. Reinbold: »Der Mann wird heute schon in Minden operiert.«
Er stellte zufrieden fest, dass mit der neuen Gemeinschaftsradiologie nun in einem Haus der Grund- und Regelversorgung das komplette Radiologieangebot vorhanden sei: »Wir haben uns insgesamt im Mühlenkreis optimal aufgestellt.«

Artikel vom 08.03.2006