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Kreis: »Bürger leben sicher«

Kriminalstatistik 2005: Gütersloh liegt im »guten Mittelfeld«

Kreis Gütersloh (wow). »Die Bürger im Kreis Gütersloh können sich sicher fühlen«, sagt Landrat Sven-Georg Adenauer, der gestern zusammen mit der heimischen Polizeiführungsspitze die Kriminalstatistik 2005 vorstellte. Die Aufklärungsquote der gesamten ausgeführten Straftaten liegt bei 49,65 Prozent. Adenauer: »Die Tendenz zeigt zwar nach oben, aber das müssen wir noch deutlich verbessern.«

Die Bürger im Kreis Gütersloh sind im Vergleich zum Land NRW weniger gefährdet, Opfer von Straftaten zu werden. »Im Bezirk OWL liegt der Kreis Gütersloh im guten Mittelfeld«, stellte der Landrat fest. Doch innerhalb des Kreises gäbe es deutliche Unterschiede. So sei die Stadt Gütersloh fast auf dem Niveau der Nachbarstadt Bielefeld anzusiedeln.
Insgesamt hat es 2005 im Kreis Gütersloh 23 476 (2004: 22 680) Straftaten gegeben. Tatverdächtige gab es im vergangenen Jahr 7277 (2004: 7352). Der Anteil der »Nichtdeutschen Tatverdächtigen« liegt bei 1926 (2004: 1923). Erster Kriminalhauptkommissar Bernd Rebischke: »Diese Zahl ist seit einigen Jahren etwa gleich geblieben.« Allerdings seien in dieser Statistik nicht die tatverdächtigen Russlanddeutschen berücksichtigt. »Die sind kaum erfassbar, weil sie nicht als Ausländer gelten.« Adenauer stellt aber fest, dass es unter den Russlanddeutschen ein erhebliches Gewaltpotential gäbe. »Das ist einfach nicht von der Hand zu weisen.«
Eine positive Tendenz sei bei Einbruchs-Diebstählen zu verzeichnen. Diese seien von 434 auf 397 zurückgegangen. Die Aufklärungsquote liege bei 21,16 Prozent. Auch die Diebstähle aus Kraftfahrzeugen seien rückläufig. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind hingegen enorm gestiegen. Hier sei eine Fallzahlsteigerung unübersehbar. So verzeichnete die Kreispolizeibehörde 2005 insgesamt 4042 gegenüber 2674 im Jahre 2004. »Das ist in erster Linie auf zwei Betrugssammelverfahren zurückzuführen«, erklärte Bernd Rebischke. Er meint damit den Berufsbetreuer-Betrugsfall Olaf O. in Gütersloh und den Ebay-Betrugsfall aus Steinhagen (mehr als 1500 Einzelfälle). Polizeidirektor Karsten Fehring kündigt an, den hohen Diebstahl von Fahrrädern (3721) einzudämmen. »Wer in diesem Jahr ein Rad klauen sollte, kann sich warm anziehen.« Fehring verweist auf die stärkeren Kontrolldienste der Polizeibeamten. »Da haben wir hoch gesteckte Ziele.« Außerdem wolle man das Augenmerk noch mehr auf die Delikte richten, die schwer aufzuklären sind.
Das Thema »Videoüberwachung« am Gütersloher Bahnhof scheint vorerst vom Tisch zu sein. Adenauer: »Uns fehlt das Geld dazu. Aber wir haben es nicht aus den Augen verloren.«

Artikel vom 07.03.2006