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Parkplatz ein Schildbürgerstreich?

Böckstiegelplatz: Uwe Gehring (UWG) und andere kritisieren neue Regelung

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Für Uwe Gehring ist es ein Schildbürgerstreich - und das im wörtlichen Sinn. Nachdem am vergangenen Mittwoch auf dem Böckstiegelplatz neue Schilder aufgestellt worden sind (wir berichteten), zählt der UWG-Ratsherr etwa zehn Hinweise zur Parkordnung. Höchstparkdauer eine Stunde, Höchstparkdauer zwei Stunden. Was denn jetzt wo? Das WESTFALEN-BLATT hat sich unter den Bürgern umgehört.

Seit 1. März gilt für den Parkplatz an der Ecke Ravensberger/Enger Straße: Auf den äußeren neun Stellflächen darf eine Stunde geparkt werden, auf den 17 inneren zwei Stunden. Je nach Einfahrt weisen verschiedene Schilder auf diese Regelung hin, doch: »Wenn man nun in der einen Reihe keinen Platz findet und ÝparkplatzinternÜ in die andere Reihe wechseln muss, weiß man vielleicht selbst nicht mehr, wie lange man nun parken darf«, beklagt Gehring in einer Stellungnahme. »Der zwanghafte und zum Scheitern verurteilte Versuch, es jedem einzelnen Recht zu machen, hat hier wieder einmal dazu geführt, dass für alle eine eindeutige Verschlechterung eingetreten ist.«
»Gewöhnungsbedürftig« finden auch die Geschäftsleute die Beschilderung: »Wir haben herausgefunden, wie es funktioniert«, sagt Sonja Mester vom Reisebüro »Die Urlaubsinsel« stolz. Aber es sei schon sehr verwirrend. Dass die neue Situation nicht so ganz übersichtlich ist, räumt auch Brigitte Friedrichs vom Lottogeschäft ein. Aber mit der Tatsache, dass es Stellplätze mit unterschiedlicher Höchstparkdauer gebe, sei sie sehr zufrieden. Schließlich haben mehrere Geschäftsleute im vergangenen Jahr gemeinsam den Antrag auf die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen gestellt.
Auch in der »Fitness-Factory« ist die neue Regelung Thema: »Für uns ist es ärgerlich, dass einige Kunden nach einer Stunde runterlaufen müssen, um ihre Parkscheibe weiterzudrehen«, erklärt Mitarbeiterin Yvonne Heidenreich. Und in der Volksbank habe schon der ein oder andere Autofahrer nachgefragt, wo man denn jetzt zwei Stunden parken dürfe und wo nur eine, so ein Mitarbeiter auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTes.
Das Team der Arztpraxis Dr. Sorning macht seine Patienten mit einem Schild auf die neue Regelung aufmerksam. Zufrieden ist es nicht: »Bei uns dauern die Termine oft länger als eine Stunde«, so Mitarbeiterin Manuela Hansmeier.
Der Bau- und Wegeausschuss hatte diese neue Regelung im September mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen. »Ich möchte für die UWG im Rat der Stadt Werther feststellen, dass wir uns von der ganzen Aktion distanzieren möchten«, erklärt Uwe Gehring.

Artikel vom 08.03.2006