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Bilder zwischen Utopie und Alltag

»Richtung Paradies«: Driburger belegt bei Fotowettbewerb zweiten Platz


Bad Driburg (WB). Landschaften, Blumen und Gärten, Wasser und Licht: immer wieder kehrende Motive in den Beiträgen zu dem Fotowettbewerb »Richtung Paradies - zwischen Utopie und Alltag«, den das Protestantische Forum im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn ausgeschrieben hatte. Die Preisträger sind jetzt geehrt und die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen im Haus der Evangelischen Kirche eröffnet worden.
»Die Bilder fangen einen Zustand an, der sich zwischen dem Verlust des ersten Paradieses - des Garten Eden - und der Vollendung im Reich Gottes befindet«, resümmierte Dr. Markus Hentschel, Schulreferent im Kirchenkreis Paderborn und Mitglied des Protestantischen Forums. Daher zeigten die Fotos auch zumeist Orte der Abwesenheit: der Abwesenheit von Alltagsbezügen, von konkreter Geschichte, von Lärmquellen und nicht zuletzt: der Abwesenheit von Menschen.
Eingereicht hatten Gemeindeglieder, Ehrenamtliche und kirchliche Mitarbeiter aus den Kreisen Paderborn und Höxter Landschafts- und Naturmotive, aber auch Fotos von Architektur, sakraler Kunst oder Aufnahmen besonderer Lichtreflexe. Das mit dem dritten Preis prämierte Bild von Axel Langer (Delbrück) zeigt eine Radrennfahrerin und einen Heißluftballon, die - ohne jede Form der Mehrfachbelichtung oder Nachbearbeitung - auf magische Weise ineinander verschwimmen.
Alexandra Sucrow, Kunsthistorikerin und Zweite Vorsitzende des Paderborner Kunstvereins, zeigte sich auch beeindruckt von der Fotomontage von Marian Wilde (Bad Driburg) »Ihr seid das Licht der Welt«, die mit dem zweiten Preis geehrt wurde. Durch die digitale Bearbeitung - aus einer Rückenansicht einer Gruppe Jugendlicher vor einer Wasserfontäne entstand ein Kreis, der eine Kreuzform umschließt - sei ein Schnappschuss zum gewichtigen Teil eines geschlossenen Ganzen geworden.
Den ersten Preis erkannte die fünfköpfige Jury der Arbeit »Mo(o)rgenstimmung« von Eka Hein (Paderborn) zu. Die in rotgoldenes Licht getauchten Morgennebel und Wasserspiegelungen in der Bispinger Heide beschrieb Alexandra Sucrow als »technisch herausragend. Realität und Spiegelung stehen einander in dem Foto gegenüber wie Alltag und Utopie, und gleichzeitig so harmonisch nebeneinander als bestünde da eine Brücke - Morgenstimmung als Aufbruchssignal.«
Die Ausstellung ist bis zu den Sommerferien im Haus der Evangelischen Kirche, Klingenderstr. 13 zu sehen.

Artikel vom 07.03.2006