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Wenn Eltern ihr Kind verlieren

SkF-Beratungsstelle rege nachgefragt

Paderborn (WV). Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat sein Beratungsangebot erweitert: Paare, die ihr Kind durch eine Tot- oder Fehlgeburt verloren haben, werden in ihrer Trauer begleitet. Die Anzahl der Hilferufe war im vergangenen Jahr groß.
Es ist das Schlimmste, was werdenden Eltern geschehen kann: Ihr Kind stirbt vor, bei oder kurz nach der Geburt. Die SkF-Schwangerschaftsberatung sieht eine ihrer Aufgaben darin, die Paare in dieser besonderen Lebenskrise zu unterstützen. »Der Bedarf eines solchen Angebots hat sich in der Beratungsarbeit durch wachsende Nachfrage gezeigt«, blickt Monika Bien, Geschäftsführerin des SkF, zurück. »Frauen und Eltern fühlen sich oft mit diesem traumatischen Ereignis alleingelassen, denn die Umwelt reagiert häufig mit großer Unsicherheit und Unverständnis«. Die Diplom-Sozialpädagoginnen Elisabeth Hake und Karin Storm bildeten sich als Trauerbegleiterinnen fort und bieten in Einzel- und Paargesprächen sowie in Gruppenarbeit unterstützende Beratung an.
Im Jahr 2005 hielt die Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF insgesamt ein verlässliches und differenziertes Beratungsangebot für schwangere Frauen, ihre Partner und Familien vor. Die Beratungszahlen haben einen leichten Anstieg erfahren: 456 Frauen wurden betreut, davon waren 308 Erstberatungen und 148 bestehende Klientinnen. Zunehmend zeigt sich, so Bien, dass mehrere Gesprächstermine benötigt wurden, um die komplexen Problemlagen zu klären.
Der SkF hat weiter beobachtet, dass sich Frauen und Paare vermehrt in längerfristigen Beratungsprozessen mit den tief greifenden Veränderungen, die eine Elternschaft mit sich bringt, auseinandersetzen. Und: Die hohe Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Not in manchen Familien war der häufigste Anlass, die Beratungsstelle aufzusuchen. Kontakt: Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF, Kilianstraße 28, Ruf 05251/1219613.

Artikel vom 15.03.2006