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Künstlerin geht neue Wege im Design

Steinheim: Sonderausstellung von Maya S. Mangiacapra im »Zeitlos« -Ê Buch als Diplomarbeit

Von Harald Iding
Steinheim (WB). Maya ist wieder da! Die 29-jährige Künstlerin aus Steinheim setzt ihre neu gewonnene Lebensfreude in faszinierenden Collagen, Drucken und Gemälden um.

Den langen Kampf mit dem doch so oft todbringenden Krebs hat sie gewonnen, auch dank ihrer Eltern in Steinheim, wo die junge Designerin mehr als nur ein Zuhause hat. »Sie und mein Freund gaben mir in den schweren Jahren der Therapie die Kraft, die ich zum Überleben gebraucht habe«. Maya Sandra Mangiacapra kennen viele Kunstfreunde schon von ihren Aktivitäten bei den ersten »Kunst- und Kulturtagen« an der Emmer oder auch durch andere Präsentationen ihrer meist großformatigen Bilder, die immer wieder die Blicke auf sich zogen.
In der kommenden Woche wird die »neue Maya«, die vieles von ihren Erfahrungen und Empfindungen in den Kunstwerken einfließen lässt, in der Gaststätte »Zeitlos« (Höxterstr. 6, Steinheim) eine Sonderausstellung präsentieren, die mit einer Vernissage am 9. März um 18.30 Uhr eröffnet wird.
Es werden mehr als 20 Exponate zu sehen sein. »Auch Beiträge meines Buches stelle ich vor. Es ist 246 Seiten stark und meine Diplomarbeit als Kommunikationsdesignerin, betonte Maya im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Seit drei Wochen hat die junge Frau, die trotz der aggressiven Krebstherapie in Düsseldorf ohne Auszeit Design studierte, das erstklassige Diplom in der Tasche und meldet sich jetzt mit der Ausstellung im »Zeitlos« in ihrer Heimatstadt zurück. Dort hielt sie sich immer wieder auf, um zum Beispiel für ihr Buch im St. Rochus Altenheim die dort gewonnenen Eindrücke in Zitaten und Bildern festzuhalten.
»Mir geht es um das Verständnis für das Thema Altern. Denn der Generationskonflikt rückt immer mehr in den Vordergrund. Es ist wichtig, ein Miteinander zu suchen und nicht immer nur Differenzen aufzuzeigen, wie es oft einseitig von manchen Medien praktiziert wird.« Maya hat im Rahmen ihrer Befragungen (100 Personen im Alter zwischen 16 und 97 Jahren) viele positive Ansätze erfahren. Und sie kommt in ihrem Buch zu dem Ergebnis, »dass Ruhe, Erfahrung und Gelassenheit entgegen dem vorherrschenden Jugendwahn immer noch ihre Berechtigung haben!«
Ihr Buch macht Mut, mit Freude alt zu werden, so wie sie sich dem Leben anvertraut hat und in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung gerne hinter die »erste Ebene« schaut. So waren einige Foto-Arbeiten von ihr schon bei der »Photokina» (der weltgrößten Fotomesse in der Rheinmetropole) zu sehen. »Ich versuche, eine neue Bildsprache zu finden, neue Lösungen auszuarbeiten«. Sie experimentiert mit verschiedenen Materialien und Techniken -Êentgegen dem digitalen Trend zu schnellen, manchmal »inhaltslosen Bildern«. So hat Maya Röntgenbilder (»Davon habe ich ja genug«) als Grundlage genommen, um per Collage ganz neue Sicht-Welten zu erschließen, die durch die neuartige Verbindung an Tiefe und Spannung gewinnen. Maya: »Ich freue mich auf viele Besucher meiner Ausstellung, jeder ist willkommen!«

Artikel vom 04.03.2006