03.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mercedes Hofmann zieht
mit Insolvenz Notbremse

Geschäft und Reparaturwerkstatt laufen weiter

Von Karl Pickhardt (Text)
und Rüdiger Kache (Foto)
Paderborn (WV). Schon wieder muss ein Paderborner Traditionsunternehmen Insolvenz anmelden. Das Autohaus »Mercedes Hofmann« ist zahlungsunfähig. Gestern zog Hofmann die Notbremse und stellte beim Amtsgericht den Insolvenzantrag. 200 Mitarbeiter bangen um ihren Arbeitsplatz.

Die beiden Geschäftsführer Michael (47) und Thomas Hofmann (43) teilten gestern in Betriebsversammlungen die traurige Nachricht mit: Allein komme das Unternehmen nicht mehr über die Runden. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Er versucht nun, durch Einstieg eines finanzstarken Investors das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Löhne und Gehälter werden zunächst einmal als Insolvenzgeld vom Arbeitsamt bezahlt. Das Geschäft im Autohaus sowie in den Reparaturwerkstätten wird uneingeschränkt fortgesetzt, teilte gestern Hausjurist Norbert Gehling mit.
Für die wirtschaftliche Schieflage machte Gehling gestern die Konjunkturflaute, aber auch die Rabattschlacht auf dem Automarkt mitverantwortlich Vergeblich hatten Mitarbeiter durch Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Lohnkürzungen versucht, die Pleite abzuwenden.
Mercedes Hofmann (1957 von Walter Hofmann gegründet) mit Niederlassungen in Paderborn, Büren, Bad Driburg und Steinheim hat in Paderborn in den vergangenen Jahren etliche Millionen Euro in ein modernes Automobilzentrum in der Detmolder Straße sowie ins Nutzfahrzentrum am Frankfurter Weg investiert. Hofmann ist auch Hauptsponsor von Olympia-Goldreiter Hubertus Schmidt aus Etteln.
Ein Jahr vor dem 50. Geburtstag erlebt das renommierte Paderborner Autohaus nun seine schwärzeste Stunde. (Wirtschaft)

Artikel vom 03.03.2006