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Eschstraße: Anlieger
mit 650 000 Euro dabei

Neugestaltung beginnt nach den Sommerferien

Bünde (-gl-). Die Anlieger der Eschstraße wissen jetzt in groben Zügen, wie hoch ihr finanzieller Beitrag bei einer Neugestaltung liegt. Nach ersten Berechnungen der Stadt kann sie rund 650 000 Euro - diese Summe ist auch davon abhängig, für welche Pflasterung man sich entscheidet - auf die Anlieger umlegen. Das erfuhren die Geschäftsleute während einer Anliegerversammlung im Ratssaal des Rathauses am Mittwochabend.

Auch ein erster Zeitrahmen für die Umbauarbeiten liegt jetzt fest. Damit die zugesagten Landeszuschüsse in Höhe von 650 000 Euro nicht verfallen, muss in diesem Jahr gonnen werden. Unmittelbar nach den Sommerferien geht es los. Von Juli bis Anfang November wird die Erneuerung des Kanals und der Versorgungsleitungen vorgenommen. Für das Weihnachtsgeschäft ruhen die Arbeiten, ist die Oberfläche auch wieder befestigt. Im nächsten Jahr beginnt dann die Umgestaltung in Bauabschnitten, bevor von März bis Juli 2007 die Restarbeiten erfolgen.
»Die verschiedenen Bauabschnitte werden wir in enger Absprache mit den Geschäftsleuten vornehmen, um die Behinderung so gering wie möglich zu halten«, versprach Anke Deeken vom Planungsbüro für Stadt- und Freiraumplanung aus Bremen.
Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse ließ als Einführung in der Anliegerversammlung noch einmal die Historie von vor drei Jahren bis heute Revue passieren. Bünde sei Einkaufsstadt für weit mehr als 100 000 Menschen. »Damitdas auch in Zukunft so bleibt und Bünde als Einkaufsstadt weiterhin positiv bewertet wird, muss nach meiner Ansicht die Eschstraße neu gestaltet und die Berglandschaft, wie sie sich jetzt präsentiert, beseitigt werden«, ließ die Bürgermeisterin keinen Zweifel dan der Erneuerung der Fußgängerzonen. Auch unterstrich sie, dass die Umgestaltung nicht zu Lasten der Bahnhofstraße gehe, sondern die Stadt vielmehr bemüht sei, die Leerstände in der Bahnhofstraße zu beseitigen. »Wir wollen in der Innenstadt einen starken Einzelhandel behalten«, unterstrich Kleine-Döpke-Güse.
Planerin Anke Deeken stellte noch einmal die letzten Entwürfe in allen Einzelheiten vor und präsentierte vom Computer geschaffene Bilder, wie die Fußgängerzonen nach dem Umbau aussehen könnten. Dabei zeigte sie auch Möglichkeiten auf, wie der Museumsplatz und die Bahnhofstraße bis zum Rathausvorplatz die Innenstadt mit prägen könnten.
Nach ihrem Konzept leben in den Straßenzügen von Bahnhof- und Eschstraße die reinen Fahrbahnen wieder auf. Sie sollen mit einem geflammten Naturstein befestigt werden, wobei die Entwässerung in der Mitte der Fahrbahn erfolgt. Für die Seitenränder ist dann eine Kleinpflasterung vorgesehen. »Vor dem "Tom-Tom" würden Wasserspiele für Auflockerung sorgen ebenso wie in der Eschstraße vor der Dresdner Bank und der Alten Apotheke«, stellte die Planerin vor.
Der Bereich Hangbaumstraße/ Wehmstraße soll nach ihren Vorstellungen als Platz gestaltet und nur mit Kleinpflaster befestigt werden. Enorme Schwierigkeiten bereiten der Planerin die großen Höhenunterschiede und die starken Gefälle. Die Lösung dafür sieht Anke Deeken in dem Einbau von Podesten, die auf der einen Seite höhengleich angelegt werden sollen, dann aber auch durch Stufen ausgeglichen werden sollen. »Ich kann mir auch vor dem einen oder anderen Geschäft eine Stufe vorstellen«, meinte die Planerin. Das allerdings soll in Einzelgesprächen mit den Geschäftsleuten noch abgeklärt werden.
Davon nicht angetan sind die Filialisten, die einen ebenerdigen Zugang zu ihrem Ladenlokal fordern. Nach wie vor hält sie an einer indirekten Beleuchtung fest. So soll ein Beleuchtungsband über der Straßenmitte gespannt und auch Leuchten an Häusern angebracht werden. Dazu ist die Zustimmung der Hausbesitzer erforderlich.
Angeregt wurde auch, den Bereich vorm Bünder Modehaus in die Neugestaltung miteinzubeziehen, da dort der Unterbau marode sei. Bisher sollte der Tönnies-Wellensiek-Platz in die Neuplanung nicht einbezogen werden; darüber soll noch gesprochen werden.
Der größte Teil der Anlieger unterstützt die Neugestaltung als Investition in die Zukunft. Auf 2,1 bis 2,7 Millionen Euro je nach Materialauswahl belaufen sich die Kosten. Favorisiert wurde die Lösung für 2,3 Millionen Euro mit geflammten Natursteinplatten und Kleinpflasterung. Der Bünder Planungsausschuss fällt während der nächsten Sitzung die Entscheidung darüber.

Artikel vom 03.03.2006