03.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ganztagsschule auf Vormarsch

Arbeitskreis legt erstes Konzept vor - Angebot »Schule von 8 bis 1« bleibt

Hiddenhausen (gb). Spätestens zum 1. August 2007 soll in der Großgemeinde der Offene Ganztag in den Grundschulen angeboten werden. Was bis dahin bedacht werden muss und was zu tun ist, wurde gestern im Rathaus vorgestellt.

Ein Arbeitskreis aus Schulleitern, Eltern, Verwaltung und Politik hat sich in den vergangenen Monaten Gedanken gemacht. Die Ideen stellten Sabine Lampe und Christine Lehmann, Eltern von Grundschülern, in einem ausgezeichneten Vortrag vor.
351 Kinder, das sind 36 Prozent aller Grundschüler, nutzen derzeit das vorhandene Angebot. Es besteht aus der Betreuung im Schulkinderhaus, dem verlässlichen Angebot »Schule von 8 bis 1« und dem Programm »13 plus«. Um möglichst vielen Interessen gerecht zu werden, empfiehlt der Arbeitskreis, Eltern und Schülern den Offenen Ganztag und das Programm »Schule von 8 bis 1« gleichzeitig anzubieten. Einziger Wermutstropfen für die Eltern: »Schule von 8 bis 1« kostet künftig monatlich genauso viel wie der offenen Ganztag. Maximal 150 Euro sollen die Eltern pro Kind zahlen. Es gibt Nachlässe für Geschwisterkinder und Kinder aus sozial schwachen Familien. Hartz-IV-Empfänger sind freigestellt. Der Ganztag wird in einem Zeitfenster von 8 bis 17 Uhr angeboten. Dazu gehört die Betreuung durch Lehrer und Erzieher in der unterrichtsfreien Zeit, ein warmes Mittagessen, Hausaufgabenhilfe und vielfältige Angebote, die von Kunst über Sport bis zu Fachunterricht reichen können. Außerdem werden die Kinder auch in den Ferien betreut, bei zwei Wochen Pause in den Sommer- und einer Woche Pause in den Winterferien. Man geht davon aus, dass unter diesen Voraussetzungen elf Gruppen mit je 25 Kindern an den sechs Grundschulen gebildet werden können. Die Trägerschaft soll die AWO übernehmen, die bisher schon für die Führung der Schulkinderhäuser verantwortlich ist.
Etwa 1,5 Millionen Euro stellen Bund, Land und die Kommune bereit, um den Offenen Ganztag in den sechs Grundschulen räumlich zu schaffen. Ob das Geld reicht, kann sich erst zeigen, wenn die Ausschreibungsergebnisse für die Bauleistungen vorliegen.

Artikel vom 03.03.2006