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Kindergärten
dürfen nicht
»ausbluten«

Senne-CDU sieht Handlungsbedarf

Hövelhof/Espeln (al). »Wir müssen ein Gesamtkonzept für alle Hövelhofer Kindergärten erarbeiten. Die Anmeldezahlen für die Kindergärten gehen dramatisch zurück, viel stärker als der Bedarfsplan es aufgezeigt hat«. Das stellte Wilfried Lappe, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Hövelhof, im Rahmen des CDU-Treffens zum »Politischen Aschermittwoch« im Bürgerhaus Espeln fest. Lappe begrüßte diesmal als Gastrednerin die heimische Landtagsabgeordnete Maria Westerhorstmann aus Delbrück.

Lappe erklärte, dass in das Betreuungskonzept für Kinder auch Kinder unter drei Jahren berücksichtigt werden müssten. Ein weiteres wichtiges Thema sei die mögliche Einführung einer Ganztagsschule in Hövelhof. »Da wir in Hövelhof nur eine Hauptschule haben, gilt die Entscheidung für alle Hauptschüler. Wir werden eine enge Kooperation mit Delbrück anstreben, um Alternativen entwickeln zu können«, betonte Wilfried Lappe.
Der CDU-Chef sprach ferner das Thema »Sprung über den Hallerbach« an: »Der Satzungsbeschluss ist da, und wir wollen vom Frühjahr 2007 an dort die neuen Gewerbeflächen vermarkten.« In diesem Zusammenhang wandte sich Lappe gegen die Errichtung eines Biosphärenreservates.
In die gleiche Kerbe schlug auch Maria Westerhorstmann. »Ein Schulterschluss in der Region gegen ein 88 000 Hektar großes Biosphärenreservat ist notwendig. Dass Einigkeit stark mache, habe sich auch beim Thema »Ausbau der Sennebahn« gezeigt.
Nach Ansicht von Maria Westerhorstmann werde ein Biosphärenreservat die wirtschaftliche Entwicklung, trotz gegenteiliger Beteuerungen der Planer, hemmen. »Zahlreiche Firmen machen bei der Neuansiedlung einen großen Bogen um eine für ein Biosphärenreservat vorgesehene Region«, zitierte Maria Westerhorstmann eine Studie vom Bodensee.
Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze fordert Maria Westerhostmann mehr Kreativität und Eigeninitiative: »Im Verwalten von Arbeitslosen sind wir Weltklasse, aber im Schaffen neuer Arbeitsplätze eher Kreisklasse.«
Sehr ernüchternd fiel der Blick der CDU-Politikerin auf die Finanzlage des Landes NRW aus: »Zum Jahresende hat das Land 112,2 Milliarden Euro Schulden angehäuft. Das Polster für neue Impulse ist verfrühstückt. Unsere Spielräume sind sehr klein.«
Ein Beispiel für eine neuen Impuls sieht Maria Westerhorstmann in den geplanten Familienzentren. »Langfristig sollen in 178 Jugendamtsbezirken solche Beratungs- und Schulungsstellen eingerichtet werden«, so Maria Westerhorstmann, die in die neu gegründete Enquetekommission »Chancen für Kinder« berufen wurde. »Kindererziehung und Betreuung sind am besten in der Familie aufgehoben. Wo dies nicht möglich ist, sollen qualifizierte Kindergartenangebote dies übernehmen«, erklärte die Landtagsabgeordnete, die überdies anmerkte, dass die »Erziehungsfähigkeit mancher Eltern gefördert muss«.

Artikel vom 03.03.2006