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Todesstrafe ins Visier genommen

KMG-Schülerinnen reichen ausgezeichneten Wettbewerbsbeitrag ein


Von Curd Paetzke (Text und Foto)
Herford (HK). Die Todesstrafe gehört zu den international umstrittensten Themen im Strafrecht. Argumente, die für sie sprechen, sind ebenso zahlreich wie die Stimmen, die gegen sie votieren. Die Schülerinnen Bianca Moiser, Jennifer Ledock, Rebecca Schmidt, Lisa Eickhoff und Jennifer Schröder aus den Klassen 10 c/d des Herforder Königin-Mathilde-Gymnasiums haben sich, angespornt von Politiklehrer Wolfgang Rösel, intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit fassten sie in einem Beitrag für den »Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2005« zusammen.
Die Jury bescheinigte der fünfköpfigen Gruppe große Kreativität und belohnte die Anstrengungen mit einem Preis (150 Euro). Die Schülerinnen hatten zahlreiche Interviews in Herford geführt, hatten Alt und Jung befragt und auch Meinungen aus dem Lehrerkollegium eingeholt. Texte und Fotos wurden schließlich zu einer Art Wandzeitung zusammen gestellt und eingeschickt. Dass die Todesstrafe in vielen Ländern der Erde immer noch angewendet wird, machte die Schülerinnen sehr nachdenklich. Bei ihren Recherchen stießen die Mädchen auf ein Zitat, dem sie schließlich voll und ganz zustimmen: »Warum töten wir Menschen, die getötet haben? Um zu zeigen, dass es Unrecht ist, Menschen zu töten?«
Offen bekennt Bianca Moiser: »Ich bin früher für die Todesstrafe gewesen, doch jetzt habe ich meine Meinung geändert - nicht zuletzt auch wegen der Justizirrtümer, die es in der Vergangenheit gegeben hat.« (Siehe dazu auch »Der Fall Sacco und Vanzetti« auf dieser Seite). Die Konkurrenz, gegen die sich die engagierten Gymnasiastinnen mit ihrem Beitrag durchsetzen konnten, war riesig: Mehr als 60 000 Jugendliche der 5. bis 11. Jahrgangsstufen aus ganz Deutschland hatten bei dem Schülerwettbewerb mitgemacht. Fast 2500 Arbeiten waren von der Jury, bestehend aus Fachlehrkräften und Mitarbeitern von Kultusministerien, zu bewerten.
Ziel des Wettbewerbs unter Schirmherschaft des Bundespräsidenten ist es, wichtige Themen in die Schulen zu tragen und methodische Denkanstöße zu geben.

Artikel vom 03.03.2006