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Damit die Luft drin bleibt . . .

Pannen-Helfer »Schlauchomat« kann den Familienausflug retten

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Bad Lippspringe (WV). Damit man nicht auf dem Schlauch steht und die Familien-Radtour am Wochenende nicht ins Wasser fällt - davor muss man sich zumindest in Bad Lippspringe nicht mehr fürchten. Hier steht kreisweit der einzige »Schlauchomat«, der beim Platten hilft. Die gängigsten Reifengrößen mit Ventil können hier »gezogen« werden.

Bundesweit hat die Firma Continental 220 dieser neuen Automaten mit der gelben Signalfarbe aufgestellt, auch der Bad Lippspringer Fahrradhändler Uwe Koslowski ist von der Idee des Reifenherstellers begeistert. Gerade an Sonn- und Feiertagen ist einfach der Bedarf da, noch bevor die Geräte auf dem Markt waren, hat er sich bei Continental um einen solchen Automaten mit dem Slogan »Nie mehr ohne« beworben.
Rechtzeitig zu Beginn der Fahrradsaison hängt jetzt der »Schlauchomat« an seinem Geschäft »Die Werkstatt« an der Detmolder Straße. Für fünf Euro können sich die »Pedalritter« die gängigsten Größen ziehen wie »26-er«, »28-er«, für Mountain-Bike-Räder oder für City-Trekking-Räder mit verschiedenen Ventil-Sorten. Für den Bad Lippspringer, der seit 1991 in Bad Lippspringe eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder betreibt, ist der »Schlauchomat« ein zusätzlicher Kunden-Service - und der Bedarf steigt. »Bad Lippspringe hat inzwischen ein gut ausgebautes Radwegenetz, auch angesichts der hohen Spritpreise steigen immer mehr Leute in der Freizeit auf das Fahrrad um«, so der Fahrradhändler. Und wegen eines schlappen Schlauchs fahre keiner bis nach Paderborn.
Der Reifenhersteller Continental sieht die Schlauchomaten vorrangig als Kunden-Service, da sich die Kosten von 2000 Euro pro Stück erst nach mehr als fünf Jahren rentierten, so Marketing-Leiter Jörg Malcherek. Die Nachfrage der Händler sei allerdings derzeit größer als die Produktion der Geräte, die auch besonders gegen Einbruch gesichert sind. Die Händler müssen für die Automaten nichts bezahlen, verpflichten sich nur im Gegenzug, bei Continental die Schläuche zu beziehen. Die einzelnen Pakete in dem Automaten versorgten etwa 80 Prozent des gängigen Rad-Marktes. Auch die verschiedenen Reifen-Breiten deckten die »Uni-tube-Schläuche« ab. Der Automat scheine eine klare Marktlücke zu schließen, denn dem Unternehmen lägen bereits Anfragen aus England und Schweden vor, so der Continental-Vertreter. Die Münzumstellung bereite hier allerdings noch Probleme.
Warum nicht flicken, sondern gleich einen neuen Schlauch? »Zur Sicherheit«, so Malcherek. Mit vielen Rädern erreiche man inzwischen hohe Geschwindigkeiten, laienhaft reparierte Schläuche bergen Sicherheits-Risiken.

Artikel vom 15.03.2006