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Name:Erkinger
Vorname:Bernhard, Ottmar
Spitzname:Bernie
Geburtsdatum:30. April 1980
Geburtsort:Graz
Familienstand:ledig
Größe:1,78 Meter
Gewicht:78 Kilogramm
Stationen: Grazer AK, FC Tirol, FC Lustenau, SV Salzburg, Wüstenrot Salzburg, Red Bull Salzburg
Lieblingsposition:defensives Mittelfeld
Beruf:Wirtschafts-Abitur, Fußball-Profi
Hobby:Snowboarden, Schwimmen
Stärken:ehrgeizig, ehrlich
Schwächen:verrate ich ungern
Vorbild/Idol:Andreas Herzog, Toni Polster
Lieblingsgetränk:Apfelschorle
Lieblingsessen:italienische Küche
Lieblingsmusik:House, Madonna
Lieblingsurlaubsort:Mauritius                      
In der Winterpause gekommen, aber noch ohne Einsatz: Bernhard Erkinger hofft auf seine Premiere.

Zweite Liga Da warte ich noch auf meine persönliche Premiere. Einen ersten Eindruck habe ich mir dennoch verschafft, weil ich ein Spieler bin, der, auch wenn er nur auf der Tribüne sitzt, immer im Spiel ist. Dann stelle ich mir vor, wie ich in dieser oder jenen Situation auf dem Rasen reagiert hätte. Das, was ich bislang an Zweitligafußball gesehen habe, hat mich nicht erschreckt, da kann ich auch leicht mithalten. In der Vorbereitung auf die Rückrunde haben wir mit dem SC Paderborn ja auch gegen Hannover 96 und den FC Schalke 04 gespielt. Auch da ist mir aufgefallen, dass der Unterschied nicht ganz so groß ist.

Defensives MittelfeldDas ist meine Lieblingsposition. Die schweren Verletzungen von Thorsten Becker und Stephan Maaß überraschen mich übrigens nicht. In der Zentrale geht man als Spieler besonders weite Wege und führt während der 90 Minuten die mit Abstand meisten Zweikämpfe. Deshalb ist gerade im Mittelfeld das Verletzungsrisiko besonders hoch. Außerdem muss man im Mittelfeld den Ball sinnvoll verteilen, um Torchancen einzuleiten. Ballverluste sollte man sich möglichst wenig erlauben, denn dann brennt es sofort im eigenen Strafraum.

Jos LuhukaySehr korrekt. Ein Trainer, der genau weiß, was er macht. Für ihn ist es schade, dass er Tag nur 24 Stunden hat, denn solange geht es bei ihm nur um Fußball. Jos Luhukay versucht immer fair mit uns Spielern umzugehen. Bislang hat er alles richtig gemacht, der Erfolg ist deshalb kein Zufall.

PremiereIch hoffe natürlich auf Sonntag. Ich bin fit, kann schmerzfrei trainieren und habe vor einer Woche in der Reserve 90 Minuten ohne Probleme durchgespielt. Unser Torwart-Trainer Zsolt Petry hat sich die Verbandsligapartie angeschaut und ich hoffe, er hat nur Gutes berichtet.

SC Paderborn 07Wie die Truppe mich hier aufgenommen hat, war schon sehr beeindruckend. Ein Spieler, der als Neuzugang kommt, ist prinzipiell immer ein Konkurrent. Hier beim SCP war ich von Anfang an ein Mannschaftskollege. Dieser Teamgeist ist auch ein Grund dafür, dass wir als Neuling so erfolgreich auftreten. Außerdem kam mir auch entgegen, dass mich der Trainer zu allen Spielen mitgenommen hat. Auch wenn ich nicht im Kader stand.

AufstiegAuch wenn es mittlerweile jeder sagt, ist es nicht falsch: Wir sollten jetzt nur noch von Spiel zu Spiel schauen. Wenn wir von den letzten elf Begegnungen acht gewinnen und liegen auf Rang drei, dann nehmen wir den Aufstieg natürlich mit. Noch hat uns kein Gegner an die Wand gespielt, so gesehen ist für uns noch alles drin. Aber zunächst gilt es die 40 Punkte zu holen, alles andere wäre eine Draufgabe. Eins steht für mich aber schon fest: Sollten wir in den kommenden zwei Wochen tatsächlich die 40 Punkte-Marke nehmen, würde sich kein Spieler zurück lehnen und mit dem Klassenerhalt zufrieden geben. Dazu ist der Kader einfach zu charakterstark.

VertragDer läuft bekanntlich im Sommer aus. Wir hatten in der Winterpause vereinbart, dass ich erst einmal in aller Ruhe meine Verletzung auskuriere und mich niemand unter Druck setzt. Ich fühle mich jetzt fit und will nun im Spiel zeigen, was ich drauf habe. Ich denke, wir werden Ende März oder Anfang April ein Gespräch über meine Zukunft führen.

Paragon ArenaDas Stadion muss kommen, diese Arena ist für den SC Paderborn langfristig überlebenswichtig. Bei uns in der Mannschaft spielt das Thema aktuell fast gar keine Rolle. Das liegt aber sicher mehr daran, dass wir im Hermann-Löns-Stadion zurzeit so erfolgreich Fußball spielen.

PantherDas ist für mich Lukas Kruse. Was der junge Bursche im Training für Reflexe zeigt, ist schon große Klasse. Ich hoffe für Paderborn, dass er seinen Vertrag verlängert. Dann hätten wir zumindest schon mal einen guten Torhüter, denn die Zukunft von Tom Starke und Stephan Loboué ist ja noch immer ungewiss.

WM 2006Man spürt schon, wie das Fußball-Fieber in Deutschland langsam steigt. Das wird ein großes Fest, denn hier ist der Fußball mit großem Abstand Volkssport Nummer 1. Überall wird über Fußball geredet und diskutiert. Die Zeitungen sind jetzt schon voll. Je nach dem, wie weit die deutsche Mannschaft kommt, wird es ein gigantisches Erlebnis. Ich persönlich traue den Deutschen, auch nach dem 1:4-Debakel in Italien, einiges zu. Die Nationalmannschaft war schon immer ein Turnierteam und hat auch noch den Heimvorteil. Wenn es Jürgen Klinsmann in der kurzen Zeit noch gelingt, eine Einheit zu formen, wird Deutschland nur schwer zu schlagen sein. Was mit Teamgeist geht, hat ja auch unsere Saison bislang gezeigt.

Mein größter SiegKein Spiel, sondern eine ganze Saison: Die Meisterschaft mit dem FC Tirol 1999. Tirol war damals im Fußball eigentlich Niemandsland, um so überraschender kam dieser Titelgewinn. Kurt Jara hat mich als 18-Jähriger in die Mannschaft geholt und es war ein unvergessliches Erlebnis. Nach der Saison stand endgültig fest, dass ich Fußballprofi werden will.

Meine schlimmste NiederlageDer Konkurs des FC Tirol und die damit verbundenen Folgen. Der FC Tirol ist 2000 und 2001 noch zweimal Meister geworden, war dann Pleite und ich bin zum FC Lustenau in die zweite Liga gegangen. Da habe ich zwar 150 Spiele gemacht, aber eigentlich bin ich dort nur herumgedümpelt. Richtig vorwärts ging es nicht mehr. Der FC heißt heute Wacker Tirol und spielt mittlerweile wieder in der ersten Liga.

Mein schönster MomentAuf den warte ich noch.

Mein größter FehlerPrivat gab es einige Dinge, die ich heute anders machen würde. Aber die behalte ich für mich.

LebensmottoEs gewinnt immer der, der es am meisten will.

Aufgezeichnet von:Matthias Reichstein

Artikel vom 04.03.2006