14.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sekundenschlaf gefährdet Pendler


Kreis Minden-Lübbecke (WB). Junge Fahrer, Pendler, Geschäftsreisende und Lkw-Fahrer sind besonders gefährdet, vom Sekundenschlaf überrascht zu werden, warnt die Deutsche Verkehrswacht. Die Gründe: Ein straffer Terminkalender oder falsch verstandenes Heldentum. Denn das Schlafbedürfnis zu besiegen scheint das neue Kavaliersdelikt des 21. Jahrhunderts zu sein. Mit schrecklichen Folgen, denn nahezu jeder vierte tödliche Unfall auf Autobahnen kann auf das Einschlafen am Steuer zurückgeführt werden. Der schnelle Tod durch Sekundenschlaf lauert zudem nicht nur nachts, wie viele vermuten. Einschlafunfälle häufen sich vor allem zwischen 6 und 7 Uhr morgens und in den Nachmittagsstunden, oft auch nach einem opulenten Mittagessen.
Erste Alarmzeichen für Übermüdung sind wiederholtes Gähnen, gerötete oder trockene Augen, schwere Lider und ein erhöhter Lidschlag. Auch wenn man mehr schaltet als sonst und mehr Lenkbewegungen macht, sind dies untrügliche Hinweise auf eine dringend fällige Pause. Die einzige wirksame Hilfe bei Übermüdung ist eine kurze Schlafpause von maximal 20 Minuten. Danach sollte man bei einem kleinen Spaziergang den Kreislauf wieder in Schwung bringen, bevor man sich wieder ans Steuer setzt.
Wenig hilfreich ist es dagegen, sich mit Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken künstlich zu puschen. Wer der Gefahr der Übermüdung am Steuer vorbeugen will, sollte nicht nur ausreichend schlafen, bevor er die Autofahrt antritt. Er sollte auch, insbesondere wenn er früh morgens in den Wagen steigt, am Abend vorher keinen Alkohol trinken, denn das macht nicht nur schlapp und müde, sondern birgt auch die Gefahr von Restalkohol im Blut.

Artikel vom 14.03.2006