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CDU stimmt
gegen Resolution

Beibehaltung der Schulbezirksgrenzen

Borgholzhausen (kan). Die Resolution gegen die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen wird nach Düsseldorf geschickt, jedoch nur mit knapper Mehrheit. Der BU-Antrag ging am Dienstag im zuständigen Fachausschuss mit sechs Stimmen (BU und SPD) durch. Die fünf CDU-Politiker waren dagegen.

In Borgholzhausen gebe es zwei Grundschulen, die pädagogisch gleichwertig seien, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Arnold Weßling. Seine Fraktion werde die Resolution nicht mittragen, um keine weitere Luftnummer in die Welt zu setzen.
Befürchtungen, dass es nach der von der nordrhein-westfälischen Landesregierung geplanten Aufhebung der Schulbezirksgrenzen und der damit verbundenen freien Schulwahl einen Schultourismus in Borgholzhausen geben könnte, hatte auch CDU-Ratsherr Frank Wojciechowski nicht. »Es liegt am Kollegium, was aus den Schulen gemacht wird«, betonte er.
Das sah Detlef Reuter, sachkundiger Bürger der BU, jedoch ganz anders. Er erklärte, dass sowohl der Städte- und Gemeindebund als auch die Lehrerverbände gegen das Vorhaben des Landes Sturm laufen würden. »Grundschulen haben unter anderem auch eine Integrationsaufgabe. Besonders in städtischen Bereichen führt das mit Sicherheit zu Ghettoschulen«, unterstrich Detlef Reuter. Es sei eine sehr fragwürdige Maßnahme, und es sollte verhindert werden, auf Dauer Chaos in den Grundschulen zu schaffen. Mit einer Aufhebung der Schulbezirksgrenzen sei nicht nur ein hoher bürokratischer Aufwand verbunden, sondern auch höhere Kosten.
Das sah auch Bürgermeister Klemens Keller so. Er betonte, dass seine Kollegen im gesamten Kreis Gütersloh gegen das Vorhaben seien. »Auf die Schulträger wird ein immenser Druck zukommen, so dass sie auf Dauer nicht um bauliche Erweiterungen oder um die Übernahme der zusätzlichen Transportkosten kommen.«
Schulamtsleiter Eckhard Strob erklärte, dass die Fahrtkosten nur bis zur nächstgelegenen Schule erstattet werden sollen. Die Frage stelle sich jedoch, ob das auch durchgehalten werden könne. Schülerströme und die Auslastung der Busse könnten Konsequenzen für den gesamten Schülerverkehr haben.
Detlev Flottmann, sachkundiger Bürger der SPD, beklagte, dass die Landesregierung eine Rangliste der Grundschulen einführen wolle. Das sei mehr als unfair. Außerdem würden mit der Aufhebung der Schulbezirksgrenzen gewachsene soziale Strukturen auseinander gerissen.

Artikel vom 02.03.2006