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»Fuzzi« geht in die Offensive

Fußball-Kreisliga: knifflige Aufgaben für Werthers Guido Nowak

Altkreis (vos). Es ist der Alptraum eines jeden Stürmers: Das leere Tor wird plötzlich immer kleiner und der Fußball will einfach nicht den Weg in die Maschen finden. Steinhagens Carsten Niederwahrenbrock brachte am Wochenende in der A-Liga das Kunststück fertig, aus fünf Metern am Kasten vorbei zu zielen. Und so wäre er fast zum Pechvogel des Tages geworden.

Denn trotz des souveränen 2:0-Vorsprungs gegen lange Zeit harmloser »Schildsker« musste die Cronsbach-Reserve am Viadukt in den Schlussminuten noch um den Auftakt-Sieg bangen. Ausgerechnet VfL-Keeper Frank Lehmann hätte seinen alten Vereinskollegen fast den Auswärts-Coup zerstört, doch sein Kopfball in der Schlusssekunde ging haarscharf am Tor vorbei. So konnten Niederwahrenbrock und natürlich auch Spvg.-Trainer Nurettin Barka nach Spielschluss schon wieder lachen. Einen ordentlichen Einstand im Spvg.-Dress feierte Neuzugang Niko Stepanovic - und das, obwohl er ein- und in der Schlussminute wieder ausgewechselt wurde. Sauer war der Debütant dennoch nicht, wie Coach Barka auflöste: »Wir wollten auf Zeit spielen, und Niko stand eben am weitesten von unserer Bank entfernt.«
Einen traumhaften Auftakt feierte ebenfalls der BV Werther mit dem 4:3-Heimerfolg gegen den stark einzuschätzenden TuS Hillegossen. Während die Konkurrenz mit den Hufen scharrte und einige Spiele den Platzbedingungen zum Opfer fielen, machte die Truppe vom Wertherberg einen Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld. »Jetzt haben wir mindestens für eine Woche Ruhe«, war in den Worten von Coach Marc Spilker nach dem Abpfiff eine gewisse Genugtuung zu hören. »Wir haben heute gezeigt, dass wir es können.«
Auf eine entspannte Rückrunde hofft natürlich auch Werthers designierter Übungsleiter Guido Nowak. Denn abgesehen von der aktuellen sportlichen Situation hat »Fuzzi« am Wertherberg fast als Einzelkämpfer momentan ein ganzes Paket an kniffligen Aufgaben zu lösen. Den Kader für die neue erste Mannschaft zusammenstellen, einen Trainernachfolger für seine zweite Mannschaft finden und obendrein etliche weitere Brandherde bekämpfen - keine leichte Aufgabe für den BV-Obmann, der sich zuletzt einige Kritik anhören musste.
»Die Tatsachen, dass Marc Spilker aufhören wird und ich neuer Trainer werde, haben keinerlei Zusammenhang. Ich muss mich hier nicht als Königsmörder titulieren lassen. Völliger Blödsinn. Die Idee, dass ich den Posten übernehme, kam erst später. Und sie macht auch Sinn, weil ich beim BV einen guten Überblick über Erste, Zweite und Jugendmannschaften habe und fast alle Spieler persönlich kenne«, machte der BV-Obmann Sonntag am Rande des Heimspieles seinem nachvollziehbaren Ärger Luft.
Dass in Daniel Solfrian, Michele Hokamp, Patrick Pyka und Robin Kiel gleich ein Quartett unabhängig von der Klassenzugehörigkeit im Sommer zum VfL Ummeln wechseln wird, macht Nowaks Aufgabe nicht leichter. Trotzdem will er jetzt nur nach vorne schauen: »Natürlich ist das mit den vier Abgängen nicht gut gelaufen. So wird es einen kompletten Neuaufbau geben. Wenn wir in der A-Liga bleiben - wovon ich fest ausgehe - wird der Klassenerhalt das einzige Ziel sein. Ich bin aber optimistisch, dass wir uns dank unserer guten Jugendarbeit dann größtenteils mit Spielern aus den eigenen Reihen etablieren können.«

Artikel vom 01.03.2006