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Nacht der offenen Kirche
zu dem Thema »Paradies«

Veranstaltung des Protestantischen Forums in Warburg

Warburg/Paderborn (ekp). Die Veranstaltungsreihe des Protestantischen Forums mit dem Titel »Richtung Paradies« ist jetzt eröffnet worden. Bis zum 31. Oktober beleuchten zehn Veranstaltungen das Thema des verlorenen und ersehnten Paradieses von unterschiedlichen Seiten. Dazu gehören eine Foto-Ausstellung, Vorträge, Kunst, Musik und Literatur, Kabarett, Tanz, Gottesdienst und Naturerlebnisse.

Superintendentin Anke Schröder beschreibt den Garten Eden als Ursprung und als Ziel der Menschheitsgeschichte: »Richtung Paradies, so sollten wir antworten, wenn wir gefragt werden: Was habt ihr vor, wohin seid ihr unterwegs?« Das Paradies, die von Gott geschaffene Welt mit der harmonischen Einheit zwischen allen Geschöpfen, sei verloren, dahin gebe es kein Zurück. »Wir leben jenseits von Eden«, so die Superintendentin.
Mit einem solchen Ziel vor Augen bekomme das Leben eine Richtung, die Gewissheit der Erlösung gebe die Kraft, Hindernisse zu überwinden. Die Superintendentin ist überzeugt, dass das Paradies eine tröstende Verheißung, aber keine Vertröstung ist. »Gott meint es jetzt schon gut mit uns, nicht erst in einer fernen Zukunft. Das Paradies bestimmt unser Leben hier und jetzt, in der Gegenwart, egal ob wir es gerade erleben oder schmerzlich vermissen«, so Anke Schröder. Das Paradies sei ein Geschenk, es mache aber auch Arbeit: »Wir haben immer noch den Auftrag, diese Erde zu bebauen und zu bewahren. Wir scheitern bei diesem Auftrag, aber dennoch wird uns das Paradies zugesprochen.« Das gebe die Kraft mitzuhelfen, die Erde paradiesischer zu machen.
Für Pfarrer Markus Hentschel, Mitglied des Protestantischen Forums, beziehen die unterschiedlichen Veranstaltungen der Reihe »Richtung Paradies« ihre Spannung aus der Frage, ob die Menschen schon jetzt an dem teilhaben könnten, was noch vor ihnen liege. »Die menschlichen Wünsche und Sehnsüchte sollen verbunden werden mit Gottes Verheißungen und Weisungen«, so Hentschel.
Um Utopien geht es bei einer Ausstellung im Haus der Evangelischen Kirche. Dort werden die Beiträge des Fotowettbewerbs »Richtung Paradies - zwischen Utopie und Alltag«gezeigt. Die Ausstellung stellt dar, wie Gemeindeglieder und Mitarbeiter, Jugendliche und Erwachsene das Thema »Richtung Paradies - zwischen Utopie und Alltag« fotografisch umgesetzt haben. Die Ausstellung ist bis zum Sommer im Haus der Evangelischen Kirche zu sehen.
Weitere Veranstaltungen sind der Vortrag »Das Paradies aus Sicht der Eva« am 20. März, ein Bibliodrama zum Thema Paradies am 1. April, ein Vortrag am 11. Mai über Kultur und Landschaft im heutigen Iran, dem Ursprungsland des Paradieses, sowie ein Abend mit satirischen Lesungen und Chansons des Ensembles »Literamusico« unter dem Titel »Paradiesisch schön - satirisch gut« am 17. Mai. Am 4. Juni, Pfingstsonntag, findet in der Kirche Maria im Weinberg in Warburg eine Nacht der offene Kirche zum Thema statt, ein Tanzworkshop bietet am 17. Juni »Paradiesische Tänze«, und am 1. Juli ist unter dem Motto »Das Paradies ist überall« eine Fahrradtour zu Paradiesgärten im Kreis Höxter geplant. Das transnationale Schreibprojekt »Books writing« der Theologin und Künstlerin Benita Joswig kommt am 20. und 21. Oktober in die Paderborner Stadtbibliothek. Den Abschluss der Reihe »Richtung Paradies« bilden am 31. Oktober ein Gottesdienst und eine »Paradies(Kultur)Nacht« mit Paderborner Paradiesvögeln, Kunststücken und Kleinkunst.
Das Protestantische Forum im Kirchenkreis Paderborn ist eine Initiative von Mitgliedern Evangelischer Kirchengemeinden und Mitarbeitern im Kirchenkreis Paderborn. Die Veranstaltungsreihe »Richtung Paradies« ist nach »blut(un)gleich leben «im Jahr 2003 und »tabula rasa« 2004 die dritte Veranstaltungsreihe des Protestantischen Forums.
Information über das Programm gibt es im Internet unter: www.kirchenkreis-paderborn.de. Anmeldung, Information und Kontakt unter Telefon: 0 52 51 / 50 02 53.

Artikel vom 10.03.2006