01.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jugendliche und Betriebe zusammenbringen

»Erfolgreich in Ausbildung«: vier Schulen aus dem Kreis bei Projekt des Kolpingbildungswerkes

Kreis Höxter/Brakel (WB/jk). Für den Jugendlichen der richtige Ausbildungsplatz, für das Unternehmen derjenige, der genau den Anforderungen entspricht: »Erfolgreich in Ausbildung« ist das kreisweit erste Projekt überschrieben, das gestern Vertreter der vier beteiligten Schulen und die beiden so genannten Übergangscoaches vorstellten.

»Man mag drüber philosophieren, ob es schwieriger ist für einen Betrieb einen engagierten Jugendlichen zu finden, der dem Anforderungsprofil entspricht oder für einen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb, der seinen Interessen und Fähigkeiten entspricht, zu bekommen. Die Ausbildungsmarktsituation in OWL stellt sich für beide Seiten schwierig dar«, erklärten Maria Kenter und Irina Adam, Übergangscoaches des Kolping Bildungszentrums Ostwestfalen.
An diesem Punkt setze das Bildungszentrum das Projekt »Erfolgreich in Ausbildung« an, das jetzt zunächst an vier Schulen im Kreis Höxter (Gemeinschafts-Hauptschule Steinheim, Geschwister-Scholl-Schule Brakel, Caspar-Heinrich-Schule Bad Driburg, Hauptschule Willebadessen im Schulzentrum Peckelsheim) begonnen hat. Ziel sei ein systematisches Übergangsmanagement Schule-Beruf.
Die zwei qualifizierten Mitarbeiterinnen des Kolping Bildungszentrums beraten und begleiten interessierte Hauptschüler (9. und 10. Klasse), sie arbeiten eng mit den Schulen und der Agentur für Arbeit zusammen. Weiter erfolgt ein Rückgriff auf bestehende Netzwerke und Kooperationen der Region.
Betriebe werden von den Übergangscoaches zu den Erwartungen an mögliche Auszubildende befragt. Die Jugendlichen erfahren in ihrem Berufswahlprozess eine individuelle Begleitung durch einen solchen Coach. Gemeinsam werden Wege gesucht, um die Chancen jedes Einzelnen auf dem Ausbildungsmarkt zu erhöhen. Bereits vorhandene Unterstützungsangebote zu diesem Themenkomplex werden dabei entsprechend dem Bedarf der Jugendlichen genutzt. Mit einer Datenbank werden im Laufe des Projektes Schülerprofile und Beratungsergebnisse gesammelt. In der Gegenüberstellung des erstellten Interessen- und Fähigkeitsprofils des Jugendlichen mit dem Anforderungsprofil des Betriebes können dann einem Betrieb entsprechende Jugendliche empfohlen beziehungsweise vermittelt werden. »Diese gezielte Vorauswahl bedeutet eine deutliche Arbeitserleichterung bei der Suche nach einem entsprechenden Auszubildenden«, erklärte Hans-Hermann Fenske, Leiter Geschwister-Scholl-Hauptschule. Das Projektteam hofft, so die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu erhöhen. Das Projekt steht auch nach Ausbildungsbeginn sowohl für den Auszubildenden (bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres) als auch für den Betrieb zur Verfügung, wenn Fragen aufkommen.
An dem Projekt »Erfolgreich in Ausbildung« beteiligen sich in Ostwestfalen-Lippe alle sechs Kreise und die kreisfreie Stadt Bielefeld. Für den Kreis Höxter hat das Kolping Bildungszentrum den Auftrag für die Koordination bekommen.
Das Projekt wird durch die Bezirksregierung Detmold und die Regionalagentur OWL begleitet. Impulsgeberin für das Projekt in Ostwestfalen-Lippe war die Initiative für Beschäftigung OWL .
Projektträger der Unterstützungsstelle OWL ist die Weidmüller Stiftung, Paderborn. Sie ist neben der Vernetzung und Unterstützung der regionalen Koordinierungsstellen unter anderem für das Mainstreaming in der Gesamtregion OWL zuständig.
Die finanzielle Unterstützung erfolgt im Rahmen des Ausbildungskonsenses NRW aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, durch die ARGE Höxter und durch die Bezirksregierung Detmold.
Betriebe und andere Akteure, die sich für dieses Projekt interessieren, können sich gern an die Übergangscoaches wenden: Tel.: 05253/9878201 Email: irina.adam@kolping-kbo.de oder maria.kenter@kolping-kbo.de.

Artikel vom 01.03.2006