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Bauern in den Startlöchern

Vegetationsbeginn lässt auf sich warten -ĂŠkaum Ausfälle durch Frost

Kreis Höxter (WB/jk). Noch 19 Tage sind es bis zum Frühlingsanfang. Die Bauern im Kreis Höxter warten schon auf diese Jahreszeit. Sie stehen in den Startlöchern für die Frühjahrsbestellung.

Die Vegetation kam bis Ende Februar kaum voran und liegt damit gegenüber anderen Jahren zurück. »Bei Temperaturen knapp um dem Gefrierpunkt verharren die Saaten weiter in Vegetationsruhe«, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Werner Menne. Und der Frühling ist noch nicht erkennbar. »Sobald es wärmer wird, geht es los mit den ersten Düngergaben zur Unterstützung des Pflanzenwachstums und dem Aussäen des Sommergetreides«, erläutert der Vorsitzende.
Obwohl die Feldarbeiten später beginnen als sonst, haben die heimischen Landwirte wegen des Wachstumsstillstandes bisher noch nichts versäumt: »Die Saaten hatten bisher gar keinen Nährstoffbedarf«, erklärt der Vorsitzende, »und für die Bestellarbeiten des Sommergetreides ist es ohnehin noch zu früh.«
Dagegen haben die im Herbst ausgebrachten Saaten den Winter relativ gut überstanden. Es gibt kaum Ausfälle durch Frostschäden oder zu große Nässe. »Außerdem haben die länger anhaltenden Minusgrade in diesem Winter für eine optimale Frostgare der Böden gesorgt, die den Saaten nun eine gute Bodenstruktur bietet«, betont Werner Menne. »Die Startvoraussetzungen für das Wachstum im Frühjahr sind damit günstig.«
Was unterscheidet Wintergetreide von Sommergetreide? Wintergetreide wird im Herbst gesät und überwintert dann - wie der Name schon sagt. Dagegen kommt Sommergetreide erst im Frühjahr - nach dem Frost - in den Boden und wird noch im gleichen Jahr geerntet. Was sind die Vorteile der Wintergetreidearten? Durch die Aussaat im Herbst ist ein höherer Ertrag zu erwarten, da die Pflanzen eine längere Wachstumszeit haben.
»Darüber hinaus bietet der grüne Teppich im Winter einen guten Erosionsschutz», erläutert Kreisverbandsvorsitzender Menne einen weiteren Vorteil. Nicht zuletzt binden die Pflanzen Stickstoff im Boden, wodurch die Auswaschung des Nitrats ins Grundwasser vermindert wird.

Artikel vom 01.03.2006