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Kamelle, Narren und
überschäumende Freude

Zehntausende Zuschauer jubelten den Akteuren zu

Kreis Höxter(aun/hai/ -tg). Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die vielen tausend Akteure bei den närrischen Umzügen im Kreis. Doch auch die Wagen waren in diesem Jahr besonders einfallsreich gestaltet.

In Nieheim schlängelte sich über eine Stunde der etwa drei Kilometer lange bunte närrische Zug durch die Straßen. Von sieben Kapellen und Spielmannszügen begleitet waren etwa 20 Motivwagen und etwa die gleiche Zahl Fußgruppen unterwegs: Ein phantasievoll kostümiertes Völkchen, das von den vielen Hunderten von Zuschauer, die teilweise ebenfalls phantasievoll kostümiert, die Straße säumten. Politische Themen wie »Hartz IV« oder der Kassenleerstand wurden zwar angesprochen, doch die Haupt- Ideengeber waren Fernsehfiguren wie »Spongebob« oder »Bernd das Brot«, Märchenfiguren und Exotisches.
Den schönsten und längsten Rosenmontagszug an der Weser seit Gründung des dortigen Carnevalsvereins sahen die vielen tausend Schaulustigen an den Straßen in Lauenförde und Beverungen. Insgesamt 24 prächtige Motivwagen und rund 40 phantasievoll und ideenreich verkleidete Fußgruppen zogen getreu dem Sessionsmotto »...heiter geht es weiter« singend und schunkelnd durch die Straßen der beiden Nachbargemeinden. Begleitet wurden die Karnevalisten auf ihrem gewaltigen »Triumphzug« von insgesamt elf Spielmannszügen und Blaskapellen mit größtenteils karnevalistischen Hits. Als Themen hatten die Jecken venezianischen Karneval, die Fußball-WM, die Vogelgrippe, Indianer und Märchengestalten aufgegriffen.
Das »I-Tüpfelchen« im Kreis Höxter war jedoch der Umzug in Steinheim, der mit 37 Festwagen, 46 Fußgruppen und 14 Kapellen alle bisherigen Rekorde über Bord schmiss und bewies, dass man an der Emmer das Lachen nicht verlernt hat. Ebenso wie in den Nachbarstädten kamen die Fußballer und die Vögel auf die närrische Schippe, aber auch Kinohelden wie »King Kong« oder Steinheims Dauerläufer, »die Krähenkolonie«, ließen die mehr als 2000 Akteure bei ihrem phantastischen Umzug nicht aus. Der wollte übrigens nicht enden, allein ein Kilometer lang war der »Aufmarsch«. Kein Wunder, dass sich Zehntausende dieses wunderbare Spektakel nicht entgehen ließen. Die »heimliche Narren-Hochburg in OWL« machte ihrem Namen in 2006 wieder alle Ehre!

Artikel vom 28.02.2006