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»Fördern ohne fordern unvertretbar«

Wechsel in der Geschäftsführung der pro Arbeit gGmbH - Qualifizierung

Kreis Minden-Lübbecke (ök). An der Spitze der 1998 gegründeten gemeinnützigen pro Arbeit GmbH mit Sitz in Minden steht jetzt der 47 Jahre alte Wilhelm M. Baumbach als neuer Geschäftsführer. Er löst den Sozialdezernenten des Kreises Minden-Lübbecke, Hans-Joerg Deichholz ab, der in den Vorstand der KomJob AöR, zuständig für das gesamte Controlling der regionalen Arbeitsmarktpolitik, berufen wurde.

Zur Gesellschaft gehören sechs weitere, über das gesamte Kreisgebiet verteilte Geschäftsstellen; zuständig ist die gemeinnützige GmbH für die aktive Betreuung und Vermittlung der rund 20 000 Arbeitslosengeld II-Empfänger im Mühlenkreis.
Sowohl Landrat Wilhelm Krömer als auch der Aufsichtsratsvorsitzende der pro Arbeit gGmbH, Jürgen Saft, würdigten die vom scheidenden Geschäftsführer Hans-Joerg Deichholz bisher geleistete vorbildliche Arbeit, deren Sinn und Zweck es war und auch in Zukunft unter der neuen Leitung bleibe, Arbeitslose in den Wirtschaftsprozeß wieder einzugliedern. Dass sich die an die Gesellschaft gestellten Anforderungen, bedingt durch Hartz IV, erheblich verstärkt haben, wird durch die personelle Besetzung der in den Dienststellen tätigen Mitarbeiter deutlich, deren Zahl inzwischen von zehn auf 60 angehoben werden musste.
Wilhelm M. Baumbach ist bereits seit Januar in der Gesellschaft tätig. Für seine Berufung zum Geschäftsführer der gemeinnützigen pro Arbeit GmbH seien insbesondere seine in der Wirtschaft in den vergangenen Jahren auf vielen Gebieten gesammelten Erfahrungen ausschlaggebend gewesen, so Landrat Wilhelm Krömer und der Aufsichtsratsvorsitzende, Jürgen Saft, übereinstimmend in ihren Statements. Baumbach unterstrich bei der Darlegung seiner zukünftigen Zielsetzungen, dass er neben der »passgenauen Vermittlung der Erwerbslosen« sein besonderes Augenmerk auf die Qualitätssicherung der Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen legen werde. Dabei müsse man auch sehr nahe an die Bedürfnisse der Unternehmen herankommen.
Im Übrigen sei es wichtig, sowohl den Jugendlichen ohne Arbeit als auch den über 50-jährigen Arbeitslosen besondere Aufmerksamkeit bei der Arbeitsvermittlung zu schenken. Hier gelte der Grundsatz »fördern und fordern«. Ohne Einsatzbereitschaft und Leistungswillen sowie einer entsprechenden Qualifikation ließen sich heute schwer Wiedereingliederungen in den Arbeitsprozeß durchführen.
Um dies vor allem bei Jugendlichen zu erreichen, sei ein enger Schulterschluss zwischen Schule, Wirtschaft und der pro Arbeit gGmbH unabdingbar. »Fördern ohne zu fordern«, so Wilhelm M. Baumbach, dessen Kompetenz übrigens auch durch ein wirtschaftswissenschaftliches Studium untermauert wird, »lässt sich nach meiner Auffassung in Zukunft gegenüber dem Steuerzahler nicht mehr vertreten.«
Zur Durchführung der gesetzten Schwerpunkte hoffe er auf Kooperation mit allen an der Belebung des hiesigen Arbeitsmarktes interessierten Stellen. Er sei für alle ernsthaften Anregungen dankbar und setze für die Zukunft weiterhin auf die in seinem neuen Wirkungsbereich bei den Mitarbeitern vorgefundene hohe Kompetenz und Einsatzbereitschaft bei der Bewältigung der gestellten Aufgaben. Sein besonderer Dank galt dem scheidenden Geschäftsführer Hans-Joerg Deichholz, der ihm ein gut bestelltes Arbeitsfeld mit optimalem Startbedingungen hinterlasse, das er auch in Zukunft im Sinne der obersten Zielsetzung der gGmbH, nämlich der Vermittlung von Hilfebedürftigen in den Arbeitsprozeß, weiter führen wolle.

Artikel vom 01.03.2006