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»Die gesamte Familie
ist zerstört worden«

Zwillinge wachsen ohne ihren Vater auf

Von Ingo Schmitz
Brakel (WB). Der Mord an Burkhard P. hat für viel Wirbel gesorgt. Doch für die nächsten Angehörigen gibt es nur ein Gefühl: Schmerz.

Anwältin Katharina Koch (Boffzen) hofft, dass ihr Mandant Lukas P., Sohn aus zweiter Ehe, jetzt nach dem Prozess schon bald ein »normales« Leben beginnen kann. Er war 16 Jahre alt, als sein Vater erschossen und er dadurch zum Vollwaisen wurde. Nach dem Mord hatten von heute auf morgen die Ämter das Sagen über den jungen Mann. »Das war eine schwere Zeit für ihn.«
Auch Anwalt Tobias Seck (Brakel) hofft, dass seine Mandantin Martina P. nach der Verurteilung ein ruhigeres Leben führen kann. »Durch den Mord ist die ganze Familie zerstört worden«, sagt Seck. Die junge Witwe muss ihre Zwillinge allein groß ziehen. Die Kinder werden niemals ihren Vater kennen lernen.
Gina Scheidemann, Tochter des getöteten Burkhard P. aus erster Ehe, ist über die abscheuliche Tat noch lange nicht hinweg. »Der Mord beschäftigt mich sehr«, sagt die junge Frau, die als Nebenklägerin in dem Prozess aufgetreten ist. Sie hat das Verfahren aber aus der Ferne beobachtet: »Ich habe Angst vor den Mitgliedern des Motorradclubs.«
Für Anwalt Franz Zacharias (Paderborn) kommt als Bestrafung nur eine lebenslängliche Haft in Frage: »Der Angeklagte hat das höchst geschützte Rechtsgut im Strafgesetzbuch -Êdas menschliche Leben -Êvernichtet. Er hat daher die höchst mögliche Sanktion zu tragen.«

Artikel vom 28.02.2006