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Vor dem Nachbarn nicht
die Karten aufdecken

Veränderte FCG-Aufstellung - Appell an Brinkmann

Gütersloh (dh). Hannes Scholz, Urgestein des DSC Arminia Bielefeld, nahm gestern höchst persönlich den Platz in Brackwede in Augenschein. Seine Nachricht lässt alle Oberliga-Fans aufatmen: Das Derby zwischen Arminia II und dem FC Gütersloh 2000 findet statt!

Am vergangenen Sonntag nahm Dr. Jörg Weber die Arminia-Amateure in Dortmund unter die Lupe. Sein Eindruck: Neben ihren fußballerischen Qualitäten werfen die »Alm-Bubis« mittlerweile auch die im Abstiegskampf geforderte körperliche Härte in die Waagschale. »Da ging es ganz schön zur Sache«, berichtet der FCG-Coach, der sich nun vor allem um Tim Brinkmann sorgt. »Tim geht manchmal zu ungestüm in die Zweikämpfe. Er tut zwar niemandem richtig weh. Aber wenn er in vollem Tempo heran gerauscht kommt, gibt es meist eine Staubwolke und ein Gegner liegt am Boden«, schreibt Weber seinem in dieser Saison bereits zweimal mit Gelb-Rot vom Platz geflogenen Kapitän ins Stammbuch, bei allem vorbildlichen Einsatz auch mal die Birne einzuschalten.
Des weiteren hat Weber beobachtet, dass der Einbau einiger Profis dem Spiel der Bielefelder Oberligatruppe gut tut. So konnte Trainer Igor Lazic in Dortmund auf Massimilian Porcello, Tim Danneberg, Diego Leon und Dennis Eilhoff zurückgreifen. Zumindest Porcello wird aufgrund einer Oberschenkel-Verletzung der Arminia am Sonntag aber nicht zur Verfügung stehen.
»Es wird nicht einfach werden, gegen die Bielefelder ein Tor zu erzielen. Sie haben ihre Stärken eindeutig in der Defensive. Nach vorne hin agieren sie hingegen weniger druckvoll und sind auch nicht sonderlich offensiv ausgerichtet«, so Weber weiter. Die Tordifferenz weist die Arminia hinter Borussia Dortmund als das Team mit den wenigsten Gegentreffern aus (19), dafür haben die Bielefelder mit erst 16 Toren in 18 Partien allerdings auch die wenigsten »Buden« aller Klubs der Oberliga Westfalen erzielt.
Weber wird die taktische Ausrichtung seines Teams nicht verändern, also weiterhin im 4-4-2-System mit zwei defensiven Mittelfeldakteuren aufwarten. Personell kann sich allerdings schon etwas ändern. »Als Nachbar wohnt Arminia ja vor unserer Haustür. Da werde ich meine Karten nicht aufdecken«, will sich der FCG-Coach zu Namen nicht äußern. Denkbar ist zumindest eine Veränderung im vorderen Bereich, nachdem Marcus Fischer in Lippstadt von der Bank kommend bereits seinen zehnten Saisontreffer markiert hat. Letzte Erkenntnisse wollte Weber am Donnerstag sammeln, als er am LAZ Nord zwei mit A-Junioren aufgefüllte Teams im »Elf gegen Elf« gegeneinander antreten ließ.

Artikel vom 25.02.2006