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Ein Platz an der Kirchenheizung

Church-Card löst alle Geldprobleme - kfd Kaunitz heizt den Jecken mächtig ein

Verl-Kaunitz (ehl). Er hat Spendenaufrufe gestartet, Zuschussanträge gestellt und musste doch immer wieder zittern, ob das Geld reicht. Dabei hätte Pastor Cruse es bei der Kirchenrenovierung viel einfacher haben können - wenn er nur die Spielschar der Katholischen Frauengemeinschaft Kaunitz gefragt hätte . . .

Die nämlich präsentierte in ihrem närrischen Programm an Weiberkarneval die Lösung für alle Probleme: die Church-Card. Darüber habe die Kirche Zugriff auf alle Konten, erklärte Pfarrsekretärin Liesel Kaps, aber auch die Gemeindemitglieder hätten Vorteile: etwa die automatische Weihwasser-Besprenkelung beim Einchecken an der Kirchentür oder im Winter einen Platz an der Heizung für Inhaber der Goldkarte.
Nicht nur dieser Sketch bewies einmal mehr: Die Kaunitzer kfd-Spielschar ist eine Klasse für sich. Margarete Apelmeier, Birgit Großegesse, Liesel Kaps, Janine Köhne, Andrea Netenjakob, Carina Steinkemper, Ida Junker, Nadine Kleiner, Angelika Maasjost, Elke Peterhanwahr, Gertrud Steinkemper und Pfarrer Joachim Cruse auf der Bühne, Christa Netenjakob als Moderatorin sowie Marga Kleimann, Anne Maasjost und Manfred Hansen hinter den Kulissen bescherten den »Weibern« im Publikum diesmal »Dütt un Datt vom Karneval« - und trafen wieder einmal ins Schwarze.
Im wahrsten Sinne des Wortes super war gleich der Auftakt: Bei »Kaunitz sucht den Superstar« stellten sich ziemlich skurrile Kandidaten vor und die Jury lästerte und meckerte, was das Zeug hielt. Insbesondere Pastor Cruse könnte Dieter Bohlen echte Konkurrenz machen . . . Kleine Kostprobe: »Wenn Du ÝDie perfekte WelleÜ singst, gehst Du als Treibholz ganz schnell baden.« Ida Junker gab mit treffendem Akzent eine Büttenrede über die russische Philosophie (»Es gibt immer zwej Meglichkejten . . .«) zum Besten, in New York traf ein etwas verschrobenes Kaunitzer Ehepaar auf einen Taxifahrer, der sich als alter Bekannter entpuppte, Polit-Promis tanzten Ballett an der Stange, Azteken wirbelten über die Bühne, Pop-Ikone Madonna schaute vorbei und im Sketch »Generationenvertrag« hatte ein gutverdienender Single nichts zu lachen - das Publikum dagegen umso mehr.
Bauchmuskeltraining, ein nächtlicher Feuerwehreinsatz für den schnarchenden Hinnerk, der Thekenhit »Hol das Lasso raus«, die Weissagung einer Zigeunerin und und und - die kfd hatte sich viel einfallen lassen und brachte alle Programmpunkte mit tollen Darstellerinnen, vielen Requisiten und aufwändiger Kostümierung auf die Bühne. Apropos Kostümierung: Darin stand das Publikum den Aktiven nichts nach, sondern bot mit vielen gelungenen Verkleidungen ein buntes Bild.
l An diesem Samstag ab 19.11 Uhr ist das Programm noch einmal im »Haus Liemke« zu sehen.

Artikel vom 25.02.2006