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Weder Überzahl noch Elfmeter genutzt

Fußball-Landesliga: Steinhagen lässt Tödtmann feiern - 1:3-Fehlstart gegen SV Spexard

Von Gunnar Feicht (Text und Fotos)
Steinhagen (WB). »Wir haben so lange nichts zu feiern gehabt.« Ausgerechnet an alter Wirkunsstätte schaffte Trainer Olaf Tödtmann mit dem abstiegsbedrohten SV Spexard den großen Wurf: Der Tabellen-14. der Fußball-Landesliga brockte dem favorisierten Gastgeber Spvg. Steinhagen beim 1:3 (0:3) einen kapitalen Fehlstart ein.

Die Schlüsselszene in der 34. Minute: Spexards Abwehrspieler Carballo brachte Steinhagens einschussbereiten Kapitän Sonad Taner in Mittelstürmer-Position zu Falle - Elfmeter für die Spvg. und Rote Karte gegen den Sünder wegen der Notbremse als letzter Mann. Da schienen die Platzherren die Partie beim Stand von 0:2 noch einmal drehen zu können. Aber der erste Trumpf war nur Sekunden später schon verspielt: Spexards Keeper Klaus Rickmann parierte den von Evcimen geschossenen Strafstoß mit einer tollen Reaktion. Und auch die Überzahl in den folgenden 56 Spielminuten konnte Steinhagen nicht nutzen, um das Blatt zu wenden. Mit dem zweiten Kopfballtreffer von Spexards Abwehrchef kassierten die Gastgeber unmittelbar vor der Pause zum 0:3 den endgültigen K.o. Bei Standardsitutionen und gradlinigen Kontern sah das Spvg.-Abwehrtrio mit Youngster Stephan Epp und den Routiniers Huber und Wunderlich zwischen der 15. und 45. Minute ein ums andere Mal ganz schlecht aus.
Im zweiten Durchgang sah die spärliche Kulisse bei eisiger Kälte zwar ein Spiel auf ein Tor. Aber abgesehen vom 1:3 brachte der Favorit keine zwingende Chance mehr zustande. Die zehn Spexarder kämpften aufopferungsvoll, waren zudem von Trainerfuchs Tödtmann taktisch hervorragend eingestellt: »Wir haben die Außenpositionen doppelt besetzt« - das Steinhagener Flügelspiel lahmte deshalb fast während der gesamten Spielzeit. Und weil Pascal Hofbüker schon nach einer halben Stunde mit einer Hüftprellung ausschied, fehlten auch die Ideen aus dem Mittelfeld. »Den haben sie aber auch ganz schön hart bearbeitet«, grantelte Spvg.-Trainer Stefan Studtrucker, dessen Team bei nunmehr acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Wiedenbrück alle Titelträume aufgeben muss.
»Alles versucht - aber nichts Zwingendes zustande gebracht«, so bilanzierte »Studti« die zweite Halbzeit in Überzahl. Er sah zu wenig Bewegung im und am Strafraum, um das massierte Spexarder Bollwerk über die Außen ins Wanken zu bringen. »Bei den Gegentoren haben wir uns einfach dusselig angestellt. Die zwei Standardsituationen durften gar nicht erst entstehen. Und beim zweiten Tor wollte André Huber den Ball im Spiel halten, hätte ihn einfach weghauen müssen.« Es waren halt 90 Minuten, in denen aus Steinhagener Sicht einfach alles schief ging: Das Spvg.-Tor und Hunkes Rettungstat gegen Stamatis in der 32. Minute blieben die einzigen Lichtblicke eines Teams, das komplett unter Normalform auftrat.
Steinhagen: Hunke - Epp - Huber, Wunderlich - Kopka (46. Köhler), Taner, Eisinger (77. Vorat) - Breucker, Hofbüker (31. Nagel), Bas - Evcimen.
Spexard: Rickmann, Mönchmeier, Carballo, Das, Gök, Karaarslan, Brockmann, Walcott (48. Jäger), Schriefel (87. Katsaounis), Stamatis, Igrek (67. Finocchiario).

Die Tore
0:1 (17.) Maik Mönchmeier, der eine Freistoßflanke von links vor Steinhagens Keeper Harald Hunke per Kopf unhaltbar ins Tor lenkt.
0:2 (25.) Jörg Schriefel trifft ins lange Eck, nachdem André Huber den Ball nicht entschlossen aus der Gefahrenzone befördert.
0:3 (44.) Maik Mönchmeier erneut per Kopf nach einem Eckball; der lange Abwehrchef steht dabei völlig frei vor Hunke.
1:3 (59.) Sonad Taner; nach Links-Flanke von Eisinger auf den langen Pfosten und Kopfball-Hereingabe von Nagel köpft er den Ball aus Nahdistanz ins leere Tor.

Artikel vom 27.02.2006