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SPD reicht das
Bauland aus

CDU und FDP  votieren für Ausweisung

Hüllhorst (ber). Mit ihrer Stimmenmehrheit setzten CDU und FDP im Planungs- und Umweltausschuss die Ausweisung weiterer Bauflächen in Schnathorst und Tengerholz durch. SPD und Grüne sahen dagegen keinen Bedarf, auch wenn die Flächen im Gebietsentwicklungsplan (GEP) bereits berücksichtigt seien.

Beim GEP handele es sich schließlich um eine Zukunftsplanung für die nächsten 15 Jahre, erklärte Monika Högner-Klose von den Grünen, die in diesem Ausschuss kein Stimmrecht haben. Erwin Heemeier meinte für die SPD, es gebe bereits genug Baugrundstücke in Schnathorst für Interessierte, die außerdem näher zum Ortskern lägen als die am Donnerstagabend diskutierte Fläche an der Wielandstraße. Dort sollen in einer Bautiefe acht Grundstücke ausgewiesen werden.
Ähnlich verlief die Diskussion bei einer Fläche am Bruchweg in Tengerholz, die zunächst noch aus dem Landschaftsschutz entlassen werden muss. In Tengerholz gebe es ausreichend Bauland, erklärte Rüdiger Velten (SPD), da müssten solche Grundstücke am Randbereich nicht herangezogen werden. Für die CDU verwies Klaus Buchholz darauf, dass hier nur eine Seite der Straße bebaut sei. Eine beidseitige Bebauung mache aber Sinn, die Fläche sei erschlossen und beim Ausbau später einmal sänken die Anliegerbeiträge.
Einstimmig wurde dagegen eine Satzungsänderung für den Siedlungsschwerpunkt Tengerholz in die Wege geleitet, die die Ausweisung von Bauland weiter nördlich zwischen den Straßen Bruchweg und Tengerholz möglich machen wird. Eine Innenbereichssatzung für Büttendorf stellte der Ausschuss dagegen zurück, bis die Verwaltung geklärt hat, ob und in welcher Höhe dadurch Kanalanschlussbeiträge für unbebaute Grundstücke entstehen.
l Mehrmals diskutiert wurde bereits der Bebauungsplan »Wiehen-Therme«, der den Betreibern der gleichnamigen Gaststätte eine Ausweitung des Beherbergungsbetriebs im vorhandenen Gebäude ermöglichen wird. Dieser Plan, der den Bau eines Hauses für die Gastwirtsfamilie auf dem Grundstück ermöglicht, wurde verabschiedet. Allerdings grenzten die Ausschussmitglieder auf Vorschlag der Verwaltung die überbaubare Fläche ein.
l Einstimmig beschlossen wurde auch der Bebauungsplan Tonlagerstätte Schnathorst-Struckhof, der eine 17 Hektar große Ackerfläche zwischen Mindener Straße und Wulferdingsener Straße (nahe der Windmühle im Struckhof) als Vorratsgrundstück für den Dachziegelhersteller Meyer Holsen vorsieht. Eine Abgrabungsgenehmigung, wie sie bereits für die Fläche zwischen Tengern und Bröderhausen vorliegt, wird aber noch nicht beantragt.
l »Mehr oder weniger Kopfschmerzen« habe der geplante Schweinestallbau innerhalb des Bebauungsplans Worth der Gemeinde bereitet, so Bauamtsleiter Hans Knefel in der Sitzung des Planungsausschusses. Um keine rechtlichen Probleme zu bekommen, sei der Bebauungsplan jetzt verkleinert worden, die landwirtschaftliche Fläche gelte wieder als Außenbereich. So müsse die Gemeinde nur noch ihr Einvernehmen erklären und nicht mehr planungsrechtlich tätig werden. Der veränderte Bebauungsplan Worth wurde bei zwei Gegenstimmen von Seiten der SPD verabschiedet, das Antragsverfahren für den Schweinestall liegt nun beim Kreis. Gehe es nach dem Geruchsgutachten, sei das Vorhaben genehmigungsfähig, so Knefel.

Artikel vom 25.02.2006