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»Condega-Förderer greifen
auch in die eigene Tasche«

Verteidigung des umstrittenen Straßenkinderprojektes

In zwei Leserbriefen (LZ vom 14. und 20. Februar) hatte sich LBA-Politiker Walter van Camp mit einem umstrittenen Condega-Projekt befasst. Darauf reagiert heute nun die Vorsitzende des Fördervereins der Kreispartnerschaft Herford-Condega.
»Da aus dem Leserbrief von Herrn van Camp zu entnehmen ist, dass er nicht auf dem aktuellen Stand der entwicklungspolitischen Diskussion ist, möchte ich mich an dieser Stelle dazu äußern. Die Position ÝEntwicklungspolitik ist Außenpolitik und somit BundesangelegenheitÜ war bis vor zehn Jahren die Sichtweise der offiziellen Politik und der staatlichen Institutionen. Heute haben die zuständigen Stellen und Fachdienste eigene Ressorts für ÝKommunen und internationale ZusammenarbeitÜ. Zum Beispiel flossen bis heute 5,2 Millionen Euro an Spenden allein aus NRW-Kommunen in den Wiederaufbau nach der Tsunami-Katastrophe.
Ob die Eine-Welt-Projektförderung gänzlich den Haushaltskürzungen des Landes NRW zum Opfer fällt - und nicht etwa wie von Herrn van Camp dargestellt, ob das Straßenkinderprojekt in Condega förderungswürdig sei -, ist noch nicht entschieden. Die Förderungsrichtlinien sind auf jeden Fall bis 2008 gültig.
Zudem wird im Leserbrief des Herrn van Camp vollkommen der Hinweis aus dem Antrag des Condega-Vereins verschwiegen, dass das Projekt sehr wohl aus Einzelspenden, Spenden aus Sammelerlösen von Schulklassen, Personalvertretungen, Wirtschaftsinitiativen und anderen Aktionen maßgeblich unterstützt wird und sehr wohl der ÝGriff in die eigenen TascheÜ erfolgt. Nur reichen diese Spenden zur Fortführung des Projektes nicht aus. Abgesehen davon handelt es sich um ein fragwürdiges Demokratieverständnis, wenn bei umstrittenen Entscheidungen die Ratsmitglieder aufgefordert werden, diese aus eigener Tasche zu finanzieren.
Abschließend gilt mein Dank Bürgermeister Quernheim und den übrigen Ratsfraktionen, die die Projekte in der Partnerregion seit Jahren unterstützen und sich nicht dazu verleiten lassen, aus parteipolitischem Kalkül unser Straßenkinderprojekt zu opfern.«

Nicole Beinke32584 Löhne

Artikel vom 25.02.2006