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Elke Bösch

Rahdener Aspekte

. . . dann freut sich keiner mehr


Noch steht nicht fest, ob überhaupt gebaut wird. Da bahnt sich fast schon ein Streit um den Standort des neuen Krankenhauses an. Aus Espelkamp sind Stimmen zu vernehmen, die sich auch die »Stadt im Grünen« als Heimat der Klinik vorstellen könnten. Glücklicherweise fand Bürgermeister Heinrich Vieker klare Worte und glättete die Wogen schon, als sie noch plätscherten. Denn eins kann jetzt keiner gebrauchen, Gezerre zwischen Kommunen um den Standort Krankenhaus - immer vorausgesetzt, es wird überhaupt neu gebaut. Aus Rahdener Sicht ist der Vorstoß aus Richtung Süden ärgerlich. Aber bei fairer Betrachtung kann der Espelkamper Politik nicht jedes Verständnis abgesprochen werden, schließlich setzt sie sich für ihre Stadt ein.
Doch sollten in Beziehung auf das Krankenhaus tatsächlich Bestrebungen intensiviert und aus Ideen klare Strategien werden, dann wird es nicht bei einer kleinen Missstimmung, nicht bei kleinen Scharmützeln zwischen den beiden Nachbarstädten bleiben. Dann drohen ernsthafte Auseinandersetzungen und ein schweres Zerwürfnis, das sich nicht auf die politische Ebene beschränkt, sondern bis tief in die Bevölkerung greift. Die Menschen in Rahden werden ganz bestimmt ihr Krankenhaus nicht kampflos aufgeben.
Und da tut es gut und es macht Mut, wenn die Vernunft spricht, wie aus Heinrich Vieker: »Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte«, mahnte der Espelkamper Bürgermeister. In Sachen Krankenhaus muss diese alte Weisheit vielleicht sogar umgeschrieben werden in ». . . dann freut sich keiner mehr!«

Artikel vom 25.02.2006