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Löschzug Mitte rückt
zu mehr Einsätzen aus

Arbeitgeber sollen den Ehrendienst akzeptieren

Herford (ss). Die »Vereinbarkeit von Beruf und Feuerwehrehrenamt« stand im Mittelpunkt der Diskussion bei der Jahresdienstversammlung des Löschzuges Herford-Mitte. Dazu legte Löschzugführer Andreas Wiegner den Gesetzestext über den Feuerschutz und die Hilfeleistung (FSHG) Nordrhein-Westfalen vor. Dort heißt es: »Den ehrenamtlichen Angehörigen der Feuerwehr dürfen aus dem Dienst keine Nachteile im Arbeits- oder Dienstverhältnis erwachsen.«

Doch klaffen hier Theorie und Praxis noch erheblich auseinander, unterstrich in seinem Grußwort Stadtbrandinspektor Michael Stiegelmeier. Das hörten auch Vertreter des Rates und der zuständige Dezernent Dr. Peter-Maria Böhm.
Die Bedeutung des Feuerwehrdienstes beschrieb Wiegner exemplarisch mit derzeit aktuellen Einsatzthemen wie der Vogelgrippe auf Rügen und in Schleswig-Holstein bis hin zum Einsturz von Hallendächern in Bayern. Ebenso zählte er die Einsätze der Feuerwehr anlässlich der Schneekatastrophe im Münsterland oder den Katastrophendienst bei der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft auf, wozu vom Land Nordrhein-Westfalen auch einige Herforder »Blauröcke« einberufen werden sollen.
Der nächste Aktionstag der Herforder wird in diesem Jahr mit einem »Tag der offenen Tür« anlässlich der Fertigstellung der Umbaumaßnahmen an der Feuerwache einhergehen. Gegen Ende März sollen die Umbauarbeiten beginnen. Etwa vier Monate werde diese in Anspruch nehmen. Vorrangige Aufgabe sei es, das rund vier Jahrzehnte alte sanitäre Leitungssystem zu erneuern wie auch den Versammlungsraum zu modernisieren.
Beim Rückblick auf das Jahr 2005 stellte Löschzugführer Wiegner fest: »Es war ein arbeitsreiches Jahr. Die Anzahl der Einsätze war heftig!« Der Löschzug wurde zu 52 Einsätzen und drei Übungen vor Ort gerufen.
Im Vorjahr seien es lediglich 38 Einsätze gewesen. Dabei hob er die wesentlichen Einsätze hervor, wie die Beseitigung einer Ölspur von der Innenstadt bis nach Schweicheln, ein Feuer in einer Lackierei am Westring, ein Flächenbrand in der Nähe der Feuerwache mit Übergriff auf ein Hausdach und das Hochwasser in Stefefreund.
Im August trieb mit vier Bränden ein »Brandstifter« sein Unwesen, zum Jahresende löste Wasserdampf aus der Heizungsanlage des Rathauses einen »Fehlalarm« aus und am zweiten Weihnachtsfeiertag zündelte ein Insasse der JVA (Eimterstraße) in seiner Zelle.
Ergänzt wurden die zahlreichen Einsätze und diversen Übungen durch Sicherheitswachen (davon 67 im Stadttheater), unterschiedliche Hilfeleistungen zu Übungszwecken, Fortbildungen und rund 20 Teilnahmen an diversen Veranstaltungen.
In der Löschgruppe sind aktuell 41 Kameraden aktiv, bei zwei Zugängen und acht Abgängen. Die hohe Zahl der Abgänge erklärt der Löschgruppenchef mit der vorgenommenen Personalstandsbereinigung, da einige Kameraden seit längere Zeit nicht mehr aktiv waren.
Den Bericht der Jugendgruppe, der aktuell 43 Jugendliche (Vorjahr 36) angehören, verlas stellvertretender Leiter Denniz Özberk. Die Jugendlichen treffen sich alle zwei Wochen freitagnachmittags. Die Dienstbeteiligung betrug rund 75 Prozent und stieg erfreulich an.
Unvergessenes Erlebnis sei im Vorjahr das Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in Essel-Enghausen gewesen, so war dem umfangreichen Bericht der Jugendführung um Clinton Shepheard und Michael Stiegelmeier zu entnehmen.
Ehrenstadtbrandinspektor Klaus Maschmeyer berichtete aus der Altersabteilung und Marco Nolting informierte stellvertretend für Mario Kummer über fünf Einsätze der ABC-Einheit.
Löschzugführer Andreas Wiegner ehrte die drei fleißigsten Kameraden des Vorjahres: Sascha Kleemeier, Guido Müller und Marco Nolting.

Artikel vom 27.02.2006