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Noch zu wenige Lehrer

Regierungsprogramm greift nicht an allen Schulen

Von Laura Janssen
Gütersloh (WB). Um das Wahlkampfversprechen von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers einzulösen, hat das Land 1000 neue Lehrer eingestellt. Das WESTFALEN-BLATT hat nachgefragt, ob auch Gütersloher Schulen von dem Programm profitiert haben.

Gute Erfahrungen hat Gerd Willak, Schulleiter der Hauptschule Ost, gemacht. Zwei Stellen gingen wegen Pensionierungen verloren, zwei neue Lehrerstellen bekam er zugeteilt. »Die Lehrerzahl ist jetzt ausreichend«, sagt Willak, der überzeugt ist, »dass wir die Stellen ohne das Regierungsprogramm nicht so schnell ersetzt bekommen hätten.«
Chemie war am Städtischen Gymnasium ein Mangelfach. Und auch hier wird versichert, dass die Schule vom Regierungsprogramm profitiert. Das Gymnasium unter der Leitung von Siegfried Bethlehem konnte im Februar bereits zwei neue Kollegen begrüßen, drei weitere sollen im Sommer folgen. »Zwar sind wir auch mit den drei neuen Stellen noch unterbesetzt, aber die Bezirksregierung war bei den bisher zugeteilten Stellen sehr kooperativ«, ist Siegfried Bethlehem zufrieden. »Wir hoffen, im neuen Schuljahr noch ein bis zwei Stellen besetzt zu bekommen, da wir wieder sehr hohe Anmeldezahlen haben.«
Nicht ganz so zufrieden ist Heidi Kleymann von der Josefschule in Spexard. »Für mich gibt es noch immer zu wenige Lehrer an den Schulen«, sagt sie und ist von einem gegenteiligen Trend betroffen: Ihrer Grundschule wurde im Rahmen der »Lehrerumschichtung« eine Lehrerstelle gestrichen. Dabei werden Lehrer von besser besetzten Schulen an Schulen mit weniger Lehrern versetzt.
Die Janusz-Korczak-Gesamtschule hat zwar in diesem Schuljahr sechs neue Lehrer bekommen, diese Einstellungen hängen aber nicht mit dem Regierungsprogramm zusammen. »Wir sind eine der wenigen Aufbauschulen im Land«, erklärt Schulleiter Christian Ladleif. »Weil wir jetzt unseren ersten Abiturjahrgang starten und dadurch natürlich die Schülerzahlen steigen, standen uns diese sechs neuen Stellen zu.« Besonders die Fächer Mathe, Kunst, Physik und Chemie waren unterbesetzt.

Artikel vom 24.02.2006