25.02.2006
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Haller
Ein »faules Osterei« der Stadt
Keine Frage: 8,50 Euro ein Mal im Jahr zu zahlen - das ist sicherlich für jeden machbar, und über den Betrag selbst regt sich sicher niemand ernsthaft auf. Trotzdem werden sich viele Haller Bürger zu Recht gefragt haben: Muss das denn auch noch sein? Und vor allem: Warum muss das denn überhaupt sein?
Die Stadt Halle begründet die neue Gebühr mit dem hohen Verwaltungsaufwand, der durch die Genehmigungen der etwa 80 bis 100 Osterfeuer entstehe. Da muss ein Antrag entgegengenommen werden, da muss der Antrag geprüft werden, da wird der Lageplan, der neuerdings erforderlich ist, kontrolliert, da wird genauestens nachgemessen, da werden Beratungen unter den Verwaltungsmitarbeitern abgehalten, da finden Ortsbesichtigungen statt und, und, und ... - und zu allerletzt muss ja auch noch ein Bescheid herausgeschickt werden. So ist das eben in Halle.
Während andere Kommunen wie zum Beispiel Borgholzhausen schnell und unbürokratisch am Telefon Zu- oder Absagen erteilen, scheint die Stadt Halle sich hier regelrecht festzubeißen und versucht alles so akribisch wie möglich bis ins letzte Detail zu regelm. Mit anderen Worten: Während Borgholzhausen und andere Kommunen schon längst einen Schritt weiter sind und sich um die wirklich wichtigen Dinge ihrer täglichen Arbeit kümmern, setzt Halle der Bürokratie am Ende noch die Krone auf.
Die Stadt Halle sattelt aber hier nicht nur Bürokratie drauf, sondern verhält sich leider auch wenig bürgerfreundlich. Die Haller hätten Verständnis, wenn sie für etwas Sinnvolles zahlen würden. Aber so fühlen sie sich nur abgezockt.
Jetzt besorgt sich jeder, der ein Osterfeuer abbrennen will, einen Lageplan von dem Feld oder dem jeweiligen Grundstück, auf dem das Feuer brennen soll. Darauf wird ganz exakt die jeweilige Stelle des Osterfeuers markiert. Und wer keinen Lageplan hat, muss sich beim Katasteramt einen besorgen. Das kostet - natürlich - wieder Gebühren. Alles verstanden? Wenn nicht, informieren Sie sich doch bei der Stadt Halle. Die wissen bestimmt, wie es geht . . .
Artikel vom 25.02.2006