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Fachaustausch der Reha-Experten

Erste regionale Konferenz in der Westfälischen Klinik Schloss Haldem


Haldem (WB). Eine erste länderübergreifende Fachkonferenz mit der Bewährungshilfe und der Führungsaufsicht aus der Region fand jetzt in der Klinik Haldem statt. Ziel des Treffens war es, den fachlichen Austausch an der Grenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu intensivieren. Eingeladen waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bewährungshilfe und Führungsaufsichtsstellen aus Detmold, Münster, Bielefeld für Nordrhein-Westfalen und entsprechend aus Osnabrück, Sulingen und Syke für Niedersachsen.
Die Veranstaltung erwies sich als ein guter Anfang für einen regelmäßigen Fachdialog zwischen den recht unterschiedlich strukturierten Diensten und Fachabteilungen. Nach der Begrüßung durch den Ärztlichen Direktor, Dr. Rinklake, erläuterten ein Mitarbeiter des Landschaftsverbands Münster und der Leiter des Bereiches Rehabilitation, und Nachsorge, Paul Suer, in ihren Beiträgen das Konzept der so genannten forensischen Nachsorge für entlassene suchtkranke Straftäter. Dieses wurde im Herbst 2003 eingeführt, um die nach der stationären Behandlung und einer anschließenden längerfristigen Erprobung unter offenen Bedingungen zur Bewährung Entlassenen ambulant nachbetreuen zu können.
Wie der Vertreter des Landschaftsverbandes in seinem Beitrag nachweisen konnte, werden die Risiken erneuter Straftaten, die anhand einer speziell entworfenen Checkliste kontinuierlich überprüft werden, durch ein solches Nachsorgemodell, wie es in Hessen seit Jahren praktiziert wird, deutlich gemindert.
Paul Suer erläuterte in seinem Beitrag die konkrete Umsetzung der Verfügung des Landes. Er konnte anhand erster Zahlen aufzeigen, dass diese Form der strukturierten Nachsorgebetreuung ein geeignetes Modell für die Verhinderung von Suchtmittelrückfällen sei, wodurch die Gefahr erneuter Straftaten deutlich verringert werde.
In der anschließenden Diskussion, in die sich die Gäste wie auch die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Klinik mit kompetentem Fachwissen einbringen konnten, zeigte sich auf beiden Seiten, dass es neben einigen strukturell bedingten Schwierigkeiten viele fachliche Gemeinsamkeiten gibt. Es sollen weitere Tagungen folgen.

Artikel vom 25.02.2006