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Ladehemmung vor der Halbzeit

TuS Spenge kassiert gegen abgeklärten Aufsteiger die vierte Niederlage in Folge

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Handball-Zweitligist TuS Spenge muss seine Punkte für den Klassenerhalt in den wichtigen Spielen im März einfahren. Gegen den abgeklärt auftretenden Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf gab es mit 24:29 (9:14) verdientermaßen die vierte Niederlage in Folge.

Zwar blieb der TuS mit fast 30 Gegentoren (TSV-Spieler Schwörke vergab kurz vor dem Abpfiff einen Siebenmeter) erneut über dem bisherigen Schnitt, aber entscheidend war diesmal die vor allem in der ersten Halbzeit dürftige Angriffsausbeute. Immer wieder versuchte der TuS, Leif Anton am Kreis einzusetzen, allerdings fanden zu viele Pässe nicht den Adressaten. Spielmacher Frank Steinicke bekam gleich drei Schrittfehler abgepfiffen, was für zusätzliche Verunsicherung sorgte. Rechtsaußen Maik Dittrich, der wie Stefan Dessin (Atemprobleme) gesundheitlich nicht auf der Höhe war, warf nicht einmal auf das Tor, während Michael Scholz von der anderen Seite dreimal seinen Meister in TSV-Keeper Ivan Gajic fand - so gelangen dem TuS bis zur Pause lediglich sechs Feldtore.
Der Start in die zweite Hälfte bot Spenge die Chance, schnell zu verkürzen, aber sowohl Thorsten Bergmann als auch Anton scheiterten frei vor dem Tor an Gajic. Und so sorgte der in der zweiten Halbzeit überragende Linksaußen Tomek Tluczynski mit dem 9:15 (31.) für einen Sechs-Tore-Rückstand. Auch aus der frühen roten Karte gegen TSV-Abwehrspieler Daniel Deutsch (36./dritte Zeitstrafe) konnten die Gastgeber kein Kapital schlagen.
Tomek Tluczynski war von Rüdiger Traub nicht in den Griff zu bekommen und gab auch Torhüter Carsten Mundhenk einige Rätsel auf. Immerhin nutzte Spenge eine Überzahl in der 44. Minute, um sich von 15:20 auf 18:20 heranzukämpfen, dennoch vermisste Trainer Walter Schubert in seiner Mannschaft den Ruck, das Spiel zu drehen.
Hannover-Burgdorf, dass im Angriff nahezu mit sechs Akteuren durchspielte, ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, ließ den Ball oftmals bis zum Zeitspiel laufen, um dann doch noch zum Abschluss zu kommen. Die endgültige Entscheidung fiel, als der TuS nach dem 19:22 durch einen von insgesamt fünf Traub-Siebenmetern bis zur 56. Minute nur noch einen weiteren Treffer erzielte und der Gast auf 20:25 davonzog. So war ein Ergebnis aus einer anderen Halle die beste Nachricht des Abends, denn die HSG Varel verlor beim TSV Altenholz mit 33:38 und bleibt drei Punkte hinter Spenge auf Rang 18.

Artikel vom 27.02.2006