25.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fußball, Stammtisch und Theater

»Alles außer Rand und Band« bei der katholischen Frauengemeinschaft Liemke

Schloß Holte-Stukenbrock (sab). »Alles außer Rand und Band, wir wollen tanzen, feiern und fröhlich sein«, sang zu Beginn der Vorstand der katholischen Frauengemeinschaft St. Joseph Liemke, in bunten Fußballerkostümen verkleidet, und begann so das vierstündige karnevalistische Programm in der Schützenhalle in Liemke.

90 Frauen feierten bis in die frühen Abendstunden an Weiberfastnacht. Als »Hahn im Korb« war Pastor Richard Lippok gekommen und genoss das sehr einfallsreich gestaltete Programm mit vielen heiteren Programmpunkten. So begann der Nachmittag pünktlich um 16.11 Uhr mit dem Fußballlied des Vorstandes.
Zwischen den Sketchen unterhielt Frank Dresselhaus die Frauen mit Musik, die zum Schunkeln einlud. Kräftig mitgesungen und mitgeschunkelt wurde bei Stimmungs-Klassikern wie »Auf der Reeperbahn nachts um halb eins« oder »Viva Colonia«.
In ihrer Büttenrede beklagt sich Rita Roggenkamps über ihren fußballverrückten Mann, der von allen Spielern der Borussia Dortmund »den Geburtstag, den Namenstag, die Blutgruppe und den Blutdruck - aber von mir nicht mal den Namen« kennt.
Wie bei der Borussia tobte nach diesem Sketch auch in Liemke »der Punk ab«. Der »Stammtischheld« in Person Maria Rieksneuwöhners gab seinen Stammtischkumpanen Peter und Uwe (Luise Marxcord und Ingrid Wilms) bei vielen Bieren von Wirtin Annegret Jürgenliemke Ratschläge, wie man eine Ehefrau zu behandeln habe: »Wenn sie Spaß haben will, soll sie staubsaugen« oder »Man lässt die Frau mit der Hand spülen. Das ist Beschäftigungstherapie.« Bis plötzlich seine Ehefrau (Angelika Hanshermliemke) auftauchte und Hubert kleinlaut nach Hause musste - ihrem Kommando folgend.
Beim Theaterbesuch unterhalten sich Otto (Anni Vorderbrügge) und Emma (Gisela Biedermann) auf Plattdeutsch. Da die beiden bis zur Vorstellung noch viel Zeit haben, klärt Emma ihren Otto über das Stück auf - Shakespeares »Was ihr wollt«. »Die spielen, was ich will?«, fragt Otto, worauf seine Frau ihm erklärt, wer Shakespeare sei. »Kommet der us Lemke?« Da ihr die Erklärung zu kompliziert ist, beschäftigt Emma sich mit den anderen Gästen und entdeckt heftig winkend »Vorderbrüggens Traudchen« im Publikum, bis ihr ein seltsamer Geruch auffällt. Sie löchert Otto, ob er auch wirklich neue Unterwäsche und Socken angezogen habe. Otto löst das Rätsel, als er schließlich seine getragenen Socken aus den Jackentaschen zieht.
Ein weiterer Höhepunkt des Programms war der Sketch »Standesamt«. Die überaus aufdringliche Schwiegermutter (Brunhilde Busche) und ihr Ehemann »Fitti« (Luise Marxcord) sind Zeugen der Hochzeit ihrer Tochter und des Bräutigams (gespielt von Corinna Eschen und Ingrid Wilms). Immer, wenn der Standesbeamte (Annegret Jürgenliemke) die Trauung vollziehen will, fällt ihm die Mutter ins Wort und erzählt Anekdoten, zum Beispiel vom Vater des Bräutigams (»Sie kennen doch den Schrottanton?«) oder von ihrer Gewissheit, dass ihre Tochter tatsächlich schwanger sei: »Ich habe die beiden schließlich in die Kammer gesperrt!«, erklärt sie.
Nach einem Abendessen mit Kartoffelsalat und Schnitzeln, ebenfalls von den Frauen des Vorstands vorbereitet und serviert, folgten weitere Programmpunkte, unter anderem ein Tanz der »Men in Black« und eine weitere Büttenrede von Rita Roggenkamp. So klang die Karnevalsfeier nach vier Stunden mit viel Gelächter und vielen Gesprächen an den mit Luftschlangen geschmückten Tischen sehr gemütlich aus.
Das Programm der kdf wird am Sonntag ab 16.11 Uhr noch einmal wiederholt. Dann sind auch Männer eingeladen, die eine kleine Änderung im Programm als Überraschung erleben werden.

Artikel vom 25.02.2006