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Nützlich, aber auch
eine Augenweide

Mischkultur im Bauerngarten


Bauerngärten verbinden seit jeher das Nützliche mit dem Schönen. Früher waren sie in erster Linie Nutzgärten, die die Bauernfamilie und ihr Gesinde ernährten. Welche Pflanzen angebaut wurden, ergab sich aus dem Zweck des Gartens. In geometrisch angelegten Beeten wuchsen Blumen, Gemüse und Kräuter nach einem sinnvollen Plan, aber durcheinander.
Die strenge Form der Bauerngärten hat sich bis heute erhalten: Durch die symmetrische, in vier Quadrate geteilte Anordnung der Beete wurde Platz gespart, eine ausgewogene Mischkultur von robusten Gemüsesorten, Blumen, Küchen- und Heilkräutern sorgte für effiziente, natürliche Schädlingsbekämpfung und gute Ernte. Pflegeleichte Sommerblumen und anspruchslose, wunderschön blühende Stauden, wie zum Beispiel Iris, Rittersporn, Königskerze, Dahlien und Ziersalbei, mit ihren kräftigen Farben waren ganz nebenbei dekorative Elemente.
Im späten Mittelalter entwickelte sich ein weiteres typisches Merkmal des Bauerngartens: Damals hatte man aus praktischen Gründen begonnen, die Beete mit Buchs einzufassen, damit die Erde bei starkem Regen nicht auf die Wege gespült wurde. Zudem schützten die kleinen Hecken die Pflanzen vor Wind und Kälte. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich auch das Pflanzensortiment. Heimische Pflanzen bekamen »exotische« Partner wie Lilien und Rosen oder mediterrane Kräuter, landesübliche Gemüsesorten wurden durch neue Züchtungen erweitert.

Artikel vom 21.04.2006