28.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine Welt voller Wunder

Den Reichtum der Pflanzenwelt kennen lernen

Mit ihrer Vielfalt verführen die im Sommer blühenden Zwiebeln und Knollen zu botanischen Entdeckungsreisen. Besonders spannend ist diese Pflanzengruppe, weil man den Zwiebeln und Knollen nicht ansieht, was in ihnen steckt.Die Vielfalt der im Sommer blühenden Zwiebeln und Knollen macht schon die Pflanzzeit zum Vergnügen. Ihr Größe variiert genauso wie Form, Textur und Farbton. Foto: IZB
Aus farblich unscheinbaren Gebilden, die im April oder Mai in die Erde kommen, entwickeln sich bis zum Sommer Pflanzen von großer Schönheit oder mit außergewöhnlichem Erscheinungsbild, wie etwa Ananasblumen, Scheinorchideen und Milchsterne. So wird ein Sommergarten zu einer Welt voller Wunder und hält mit Blumenzwiebeln und Knollen immer wieder Neues und Überraschendes bereit.
Viele wenig bekannte Sommerblüher eignen sich sogar für Kübel, Kästen oder Töpfe wie zum Beispiel die aparte Guernseylilie. Diese Zwiebelblume wird etwa 45 Zentimeter hoch und hat sternförmige, intensiv rosafarbene Blüten, die im September erscheinen und auffällige Dolden bilden. Markant sind auch die Blütenstände der Ananasblume, die tatsächlich an diese exotische Frucht erinnern und wie sie von einem Büschel grüner Blätter gekrönt wird. Ein Zwerg unter den Sommerblühern ist der Sauerklee, der nur 15 bis 20 Zentimeter hoch wird und sich gut für effektvolle Pflanzenkombinationen eignet. Im Sommer öffnen sich viele zierliche, helle Blüten, die einen schönen Kontrast zu den grünen oder violetten Blättern bilden. Auch einige Milchsternarten (Ornithogalum) machen in Gefäßen eine gute Figur. Ornithogalum arabicum und thyrsoides haben sternförmige weiße Blüten, Ornithogalum dubium hat dagegen leuchtend orangefarbene Blüten und fällt deshalb trotz seiner nur 20 Zentimeter Höhe sehr auf.
Ein Blick auf die bekannteren im Sommer blühenden Zwiebeln und Knollen lohnt sich ebenfalls, auch wenn man Ausgefallenes sucht. Das Gladiolensortiment etwa bietet ein großes Farbenspektrum und es gibt auch schöne Sorten für den Balkon- und Terrassengärtner. Während die bekannten Edelgladiolen einen Meter hoch werden können, bleiben Zwerggladiolen wie 'Nymph' (weiß mit roter Zeichnung) und 'Elvira' (zartrosa mir rotem Fleck) mit lediglich etwa 60 Zentimetern relativ klein. Außergewöhnlich ist die Abessinische Gladiole, denn ihre sternförmigen Blüten duften. Sie sind weiß und haben ein dunkles, violettbraunes Herz. In der Dämmerung wirken die Blüten wie kleine Sternchen, die über den Beeten schweben. An jedem der langen, dünnen Stielen befinden sich mehrere Blütenknospen, die sich im Spätsommer nacheinander öffnen. So kann man sich über einen langen Zeitraum an den angenehm duftenden Blüten erfreuen.
Dahlien gehören gewissermaßen zu den Marathonläufern unter den im Sommer blühenden Zwiebel- und Knollengewächsen. Werden verwelkte Blüten regelmäßig entfernt, bilden sich bis zum Herbst immer wieder neue. Erst der Frost setzt ihrer Farbenpracht ein Ende. Dahlien bieten viel Abwechslung, denn sie sind außergewöhnlich formen- und farbenreich. Viele haben sogar mehrfarbige Blüten und faszinieren mit einzigartigen Farbverläufen.
Manche Dahlien werden über einen Meter hoch, doch es gibt immer mehr Züchtungen, die klein bleiben und sich mit ihrem kompakten Wuchs bestens für Topfgärten eignen: Die sogenannten Gallery-Dahlien zum Beispiel werden nur etwa 40 Zentimeter hoch, haben aber üppige, dicht gefüllte Blüten. Einige sind nach berühmten Malern benannt, beispielsweise 'Monet' (weiß mit lilafarbenen Spitzen), 'Leonardo' (lachsrosa) und 'Vincent' (orange). Die 30 bis 40 Zentimeter hohen Topmix-Dahlien gedeihen ebenfalls gut in Gefäßen und wirken mit ihren fröhlich-bunten Blütenköpfchen wie Wildblumen.

Artikel vom 28.04.2006