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Falls die Vogelgrippe doch kommt

Technisches Hilfswerk und Feuerwehr üben den Aufbau einer Desinfektionsanlage

Von Jörn Hannemann
Bünde (BZ). Verdacht auf Vogelgrippe - ein Szenario, das aktuell im Bereich des Möglichen liegt, nachdem das Virusnun in Deutschlanf angekommen ist. Vorbeugend übten Technisches Hilfswerk- und Feuerwehrkräfte aus dem Kreis Herford am Mittwochabend deshalb den Aufbau und Einsatz einer mobilen Desinfektionsanlage für Lastwagen.

Schauplatz der stadtübergreifenden Katastrophenschutzübung war die Kreisfeuerwehrzentrale in Eilshausen. Neben dem Technischen Hilfswerk Herford beteiligte sich auch die Löschgruppe Bünde-Holsen an der Übung. Vor Ort waren außerdem Vertreter des Kreisveterinäramtes und Führungskräfte anderer Löschgruppen aus dem Kreis. »Wir möchten bei einem möglichen Ernstfall besser vorbereitet sein als die Einsatzkräfte auf der Insel Rügen«, betonte Kreisbrandmeister Dieter Wilkening.
Schon aus der Ferne war die etwa drei Meter hohe Fahrzeug-Desinfektionslange zu sehen, die 2001 eigentlich aus Anlass der Maul- und Klauenseuche angeschafft worden war.
Zum Einsatz komme sie beispielsweise bei einem Ausbruch der Vogelgrippe oder der Schweinepest auf einem Bauernhof, erläutert Dr. Tanja Hochstätter, Tierärztin vom Kreisveterinäramt. Der Hof würde dann vollständig abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt, nur noch durch die übergroße Schleuse dürften Geflügeltransporte und andere Fahrzeuge diesen Bereich verlassen - um eine weitere Übertragung der Erreger zu verhindern.
Neben dem Gerüst samt Reinigungs- und Desinfektionslage gehören auch Pumpen für das Frisch- und Abwasser sowie eine Dekontaminationseinheit für Personen zur Ausstattung beim Einsatz. Im Ernstfall fährt der Lastwagen zunächst in ein mit Folie ausgekleidetes Becken. Etwa 40 Düsen sprühen das Fahrzeug dort von allen Seiten mit Desinfektionsmitteln ein, das alle Virenarten abtötet. »Dabei wird das Mittel im Kreislauf gepumpt«, betont Dr. Hochstätter.
Nach knapp zwei Stunden war die Anlage am Mittwoch aufgebaut. Eine Konsequenz der Übung in Eilshausen ist, dass Matten gekauft werden müssten, die die dünnen Folien schützen sollen. Außerdem muss laut Hochstätter die Umrandung des Beckens verbessert werden.

Artikel vom 24.02.2006