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Krankenpflegeschüler wollen Leukämiekranken helfen

Mirko Östermeier und Angela Sassenberg starteten Typisierungsaktion


Lübbecke (HoG). Wer an Leukämie erkrankt, hat ein schweres Los. Rettung bringt meist ausschließlich eine Knochenmark- oder Stammzellentransplantation. Allerdings gib es nur selten einen geeigneten Spender. Aktive Hilfe zu leisten, beschlossen Mirko Östermeier und Angela Sassenberg, Schüler der Krankenpflegeschule Lübbecke.
Durch Zufall waren sie auf die Homepage von Melanie Jahnke (22) gestoßen, die bereits zum zweiten Mal an Leukämie erkrankt ist. Auch das Schicksal der elfjährigen Marieke aus dem niedersächsischen Brockum berührte die jungen Krankenpflegeschüler. Sie wollten jedoch nicht nur sich selbst als Spender zur Verfügung stellen, sondern riefen die gesamte Krankenpflegeschule des Lübbecker Krankenhauses auf, hier mitzumachen.
Sowohl beim ärztlichen Direktor Dr. Werner als auch in der Geschäftsleitung stießen sie auf offene Ohren. »Spontan wurde uns von allen Seiten Unterstützung zugesagt«, so Mirko Östermeier. Zwar waren noch einige organisatorische Hürden zu bewältigen, doch in dieser Woche war es soweit. Am Mittwoch und Donnerstag startete die Typisierungsaktion unter den Krankenpflegeschülern.
»Ein Riesenerfolg«, so gestern Oliver Neuhaus, Leiter der Krankenpflegeschule, gegenüber der LÜBBECKER KREISZEITUNG. Die Initiative seiner Schüler bezeichnete er aus überaus lobenswert und vorbildlich. Eine Aktion, der man nur zustimmen könne.
Allerdings kostet jede Typisierung 50 Euro, und die Krankenkassen leisten keine Zahlungen. Die beiden Initiatoren der Aktion stellten eine Spendendose auf, die inzwischen prall gefüllt ist. »Das dürfte reichen«, zeigten sich Mirko Östermeier und Angela Sassenberg zuversichtlich, dass auch die finanzielle Seite »in trockenen Tüchern« ist.
Jedem Spender wurden fünf Milliliter Blut entnommen, die zur Untersuchung eingeschickt werden, in diesem Fall an die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei). Die Ergebnisse werden dann anonym in einem weltweiten Register gespeichert.
»Leukämie kann jeden treffen. Wir wollen mit dieser Aktion ein Zeichen setzen und gerade auch junge Menschen mobilisieren, sich als mögliche Spender zur Verfügung zu stellen«, erklärten Mirko Östermeier und Angela Sassenberg. Jeder Spender zähle, und auch kleine Aktionen könnten Zeichen setzen und Leben retten, so Oliver Neuhaus.
www.dkms.de

Artikel vom 24.02.2006