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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Zurückhaltung ist gefragt


Den Rechtsextremen keine Aufmerksamkeit zu schenken, wäre am 25. März die einfachste Lösung. Sollen sie doch ein oder zwei Mal durch die Stadt laufen und sich dann in den Zug nach Hause setzen. Keiner kümmert sich drum, die Zeitungen und das Radio berichten nicht - der braune Spuk wäre wahrscheinlich schneller vorbei als gedacht. So wird es nicht kommen, weil niemand den rechten Gruppen das Feld überlassen will. Das hat nicht zuletzt das Beispiel Münster gezeigt, wo am Wochenende 150 Rechte auftraten und sich 3000 Menschen zur Gegendemonstration trafen. Bürgermeisterin Maria Unger schwebt am 25. März ähnliches vor. Sie will verdeutlichen, dass für braunes Gedankengut in dieser Stadt kein Nährboden vorhanden ist. Um die Polizei nicht in Verlegenheit zu bringen, ist Zurückhaltung allerdings empfehlenswert. Wer die direkte Konfrontation sucht, zum Beispiel mit Sitzblockaden, spielt den Rechten in die Karten. Sie können sich dann als Saubermänner darstellen und zusehen, wie ihnen die Polizei den Weg freiräumt. Solche Szenen will in Gütersloh keiner sehen. Das sollte auch den linken Gruppen klar sein, die gerne zu drastischeren Mitteln greifen, um die Rechtsextremen zu bekämpfen.

Artikel vom 25.02.2006