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Partylaune statt Katerstimmung

Polizei Bünde führt in nächsten Tagen verstärkt Verkehrskontrollen durch

Bünde (hr). Weiberfastnacht, Fasching - die »tollen Tage« haben auch das Bünder Land fest im Griff. Zwar gilt Ostwestfalen im Gegensatz zu den rheinischen Metropolen nicht unbedingt als Hochburg des Karnevals. Aber auch in der Zigarrenstadt versteht man es, vergnügt zu feiern - bestes Beispiel dafür ist die große Karnevalsparty morgen im Bünder Stadtgarten. Nicht zu ausgelassen sollten sich allerdings Autofahrer dem närrischen Treiben hingeben. Denn schnell kann auf fröhliche Stunden ein böses Erwachen folgen.

An den »tollen Tagen« schaut die Polizei nämlich besonders genau hin. Bis Aschermittwoch wollen die Ordnungshüter verstärkt Autofahrer überprüfen. Das erklärte gestern Abend in einer Einsatzbesprechung Polizeihauptkommissar Dirk Hüsemann.
Nach wie vor seien die Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel sei, eine der Hauptunfallursachen im Kreis Herford. Gerade zur Karnevalszeit komme es vermehrt zu Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss. Darauf reagiert die Polizeiinspektion Bünde. Pünktlich zur Weiberfastnacht waren so bis heute Morgen verstärkt Polizisten unterwegs - 17 Einsatzkräfte sorgten mit Stand- und Mobilkontrollen dafür, dass nicht zu tief ins Glas geschaut und anschließend gefahren wurde.
Im vergangenen Jahr wurden während der Karnevalstage im Kreisgebiet bei Verkehrsunfällen ein Mensch getötet und sieben verletzt. Es wurden 1600 Fahrzeugführer überprüft, 323-mal ein Alco-Test durchgeführt. Acht Fahrer mussten sich einer Blutprobe unterziehen; bei drei von ihnen wurde eine Atemalkoholanalyse vorgenommen.
Die Polizei rät, sich planmäßig ins Vergnügen zu »stürzen« und auf Bus, Bahn oder Taxi zu setzen. Auch das Fahrrad ist keine Alternative und der Restalkohol am nächsten Tag ist nicht zu unterschätzen. Wer sich alkoholisiert ans Steuer setzt, handelt unverantwortlich und muss damit rechnen, entdeckt zu werden.
Und wo wollen die Ordnungshüter in den nächsten Tagen verstärkt kontrollieren? »Das wird nicht verraten - aber sicherlich wird die Karnevalshochburg Rödinghausen ein möglicher Einsatzort sein«, so Hauptkommissar Dirk Hüsemann schmunzelnd.

Artikel vom 24.02.2006