23.02.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kreisbauerntag mit Staatssekretär Paziorek

Exportförderung aller anderen wichtigen Länder auf dem Weltmarkt einstellen

Brakel (WB). Dr. Peter Paziorek - neuer Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - ist prominenter Gast des Kreisbauerntages des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Höxter-Warburg am Aschermittwoch, 1. März, um 13.30 Uhr in der Stadthalle Brakel.

Der Bauerntag steht unter dem Leitwort »Perspektiven für die heimische Landwirtschaft unter dem Vorzeichen der jüngsten EU-Haushalts- und WTO-Beschlüsse«. Große Sorge bereiten den Landwirten die Vorgabe aus dem Bundesfinanzministerium, im Agrarhaushalt 200 Millionen Euro einzusparen. »Mit den erheblichen Belastungen der vergangenen Jahre wie bei den Sozialleistungen und der Besteuerung beim Agrardiesel haben die Bauern bereits einen erheblichen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet, der anzurechnen ist«, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Werner Menne. So bezahlt ein deutscher Landwirt derzeit rund 40 Cent Steuern je Liter Agrardiesel, die französischen Kollegen nur 0,6 Cent. Menne: »Das sind hausgemachte Wettbewerbsverzerrungen in der deutschen Landwirtschaft, die angesichts der exorbitanten Dieselpreise den heimischen Bauern enorm belasten.«
Ebenso machen den Bauernfamilien die Beschlüsse der WTO-Verhandlungen Mitte Dezember in Hongkong Kopfschmerzen. Die Einigung der WTO-Ministerkonferenz sieht vor, die Exporterstattungen bis 2013 abzuschaffen. »Auch wenn es beim Marktzugang noch keine Entscheidung gibt, so ist das Enddatum 2013 für Europa eine große Herausforderung«, erläutert Menne. Aus Sicht der europäischen Bauern komme es nun darauf an, die Exportförderung aller anderen wichtigen Akteure auf dem Weltmarkt (USA, Australien, Kanada) einzustellen. »Darüber hinaus haben wir die begründete Sorge, dass die EU-Kommission bei der laufenden Welthandelsrunde 2006 über ihr Mandat hinausgeht und die europäische Landwirtschaft auf dem Altar der europäischen Industrie- und Dienstleistungsinteressen geopfert werden soll«, unterstreicht Menne.
Was erwarten die Bauern von der neuen Regierung in Berlin? Wie steht es um Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe? Wie sehen die Zukunftsaussichten des »High-Tech-Berufes mit Bodenhaftung« aus? Antworten auf diese und andere Fragen wird der aus Beckum (Kreis Warendorf) stammende Dr. Peter Paziorek (CDU) geben. Der Vorsitzende ruft seine Berufskollegen auf, mit dem Staatsekretär über die Perspektiven für die Landwirtschaft, den Agrarstandort NRW und Deutschland zu diskutieren. Alle Landwirte, Landfrauen, Landjugendliche und Interessierte sind zum Kreisbauernstag eingeladen. Für die musikalische Unterhaltung sorgen in bewährter Form die »BauernCombo Acker-Demiker« und die »Stacheligen Landfrauen«.

Artikel vom 23.02.2006