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Mehr Stabilität - bevor
Alarmglocken schrillen

Häger will trotz prekärer Lage vorerst auf Slotta verzichten

Von Sören Voss (Text und Foto)
Altkreis (WB). Das komplette Aufstiegsteam des SV Häger aus dem Jahr 1995 mit Urgesteinen wie Guido Bartling oder Keeper »Matze« Lerch kam vor einer Woche in Köln zu einem »Revival-Treffen« zusammen. Die aktuelle Mannschaft ist von den »guten, alten Zeiten« mit einigen Jahren Bezirksliga-Fußball hingegen weit entfernt: In der Kreisliga A muss der »kleine HSV« um den Klassenerhalt kämpfen.

Hägers Fußball-Obmann und Trainer Jörg Müller geht sogar soweit, die Saison als »schlechteste Hinserie der vergangenen zehn Jahre« zu bezeichnen. Der »HSV« spürt den Atem der Kellerkinder im Nacken und lieferte in einigen Fällen sogar abstiegsreife Vorstellungen. Schon rekordverdächtig war die 1:9-Pleite gegen Hillegossen - noch dazu auf dem heimischen Platz bei Maßmann.
Zur alten Heimstärke fanden die Hägeraner nur selten (2:1 gegen Aufstiegsanwärter Amshausen), die Lichtblicke waren insgesamt rar gesät. Eine Ausnahme bildet für den Trainer Keeper Roland Brinkhoff: »Roland hat seine Sache gut gemacht.«
Überhaupt nicht zufrieden ist Müller hingegen mit der allgemeinen Trainingsbeteiligung. Er vermisst ein gewisses Verantwortungsgefühl gegenüber dem Team und dem Verein - in den großen Jahren war dies ein wesentliches Geheimnis des Erfolges.
Dennoch scheinen die Hägeraner den Klassenerhalt noch nicht in Gefahr zu sehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass Coach Müller auf das Comeback von Maik Slotta noch verzichtet, obwohl der Routinier schon Hilfsbereitschaft signalisiert hat? »Wir müssen uns ohne Maik stabilisieren«, traut der Übungsleiter seinen Schützlingen den Ligaverbleib auch ohne diese Unterstützung zu. Neben dem Minimalziel möchte Müller - mit Blick auf die ortsansässige Konkurrenz - sogar noch eine Zusatzaufgabe lösen: »Wir wollen die Klasse halten und als kleines I-Tüpfelchen auch noch den BV Werther hinter uns lassen.«
Fest eingeplant ist in der Rückrunde wieder Rene Vemmer-Schiller. Nachdem der Goalgetter fast die komplette Hinrunde aufgrund einer Knieverletzung fehlte, setzt man bei Maßmann jetzt wieder auf Tore der Marke »Vemmer«.
WB-Einlauftipp: Die Alarmglocken schrillen bei Maßmann noch nicht, dennoch darf der Kampf um den Klassenerhalt nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sicherlich gehört das Team vom Potential her nicht in die B-Liga. Doch wenn sich die Mannschaft - wie es teilweise zu sehen war - auf diesen Vorschusslorbeeren ausruht, kann die Reise schnell eine Klasse tiefer enden.

Artikel vom 23.02.2006