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HSGLO übt sich in Zurückhaltung

Handball: Personalplanungen in Löhne und Mennighüffen kommen voran

Löhne (Bob). Besser hätte das vergangene Wochenende für Handball-Landesliga-Tabellenführer HSG Löhne-Obernbeck kaum laufen können. Erst der eigene Derby-Sieg gegen den VfL Mennighüffen II und dann die Niederlage von Verfolger Altenbeken in Spradow. Das Tor zur Verbandsliga steht sperrangelweit offen - aber die HSG-Verantwortlichen bleiben noch zurückhaltend. Nach den Erlebnissen der Vorsaison heißt das Motto: »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste«.

»Die Aufstiegschance wird immer größer«, lässt HSGLO-Geschäftsführer Friedrich W. Brink vornehme Zurückhaltung walten. Sieben Punkte Vorsprung hat die Krumfort-Sieben mittlerweile auf die einzig noch verbliebenen Verfolger Altenbeken und Ladbergen. und am kommenden Spieltag (4. März) könnte die endgültige Entscheidung fallen, denn da tritt die HSG in Altenbeken an und der VfL Mennighüfen II empfängt Ladbergen. »Vielleicht kann der VfL uns ja ein bisschen unterstützen«, meint Brink, der zumindest einräumt, dass die laufenden Planungen schon auf die Verbandsliga ausgerichtet werden. Große Veränderungen stehen da allerdings nicht ins Haus. »Wir haben mit allen Spielern unseres aktuellen Kaders gesprochen und bis auf zwei Fragezeichen haben alle anderen ihre Zusage für die kommende Saison gegeben.« Die Suche nach Verstärkungen aus anderen Vereinen wird die HSG nicht intensiv betreiben. »Wir wollen auch den jungen Spielern aus den eigenen Reihen die Möglichkeit bieten, sich in die Erste hineinzuspielen. Mit Felix Schormann und Immanuel Knollmannhaben wir schon zwei potenzielle Kandidaten dabei.«
Brink ist davon überzeugt, dass die HSG auch eine Klasse höher eine schlagkräftige Mannschaft stellen kann. »Wir haben mit Andree Schultz den passenden Kopf gefunden und schon jetzt beneiden uns viele Kontrahenten um den ausgeglichen besetzten Kader.«
Den Sieg des im Vergleich zur Vorsaison diesmal emotionsarmen Derbys wertete Brink als absolut verdient. »Wir haben besonders zu Beginn der zweiten Halbzeit von Mennighüffener Fehlern profitiert und unsere Gegenstöße sicher gesetzt. Das hat den wesentlichen Ausschlag gegeben.« Nach dem Sieg gab's eine feine Feier, die einer ganz besonders gern mitgemacht hätte: Trainer Krumfort musste wegen einer Klassenfahrt auf das Derby verzichten, er kommt erst am Freitag zurück.
»Es war nicht das typische Derby«, kommentierte der Coach des unterlegenen VfL Mennighüffen II, André Torge. »Die Sache wird schnell vergessen sein. Für uns war sicherlich mehr möglich, aber meine Jungs haben nicht so recht an ihre Chance geglaubt und sind im Angriff fast erstarrt. Es wurden zuviele halbe Aktionen gestartet, mit Ausnahme der letzten zehn Minuten. Da haben wir die HSG noch einmal etwas unter Druck setzen können, aber viel zu spät. Mit Max Weitkamp und André Zwiener hätte es anders laufen können, zumal auch Sven Bröderhausen und Thomas Leimbrock angeschlagen waren. Aber das ist Schnee von gestern«. Torge räumte den VfL-Talenten Julian Peitzmeier und Oliver Kracht vermehrte Spielanteile ein, und die »haben ihre Sache gut gemacht.«
Mit den aktuell 16:18 Punkten ist Torge nicht so recht zufrieden. »Bis zum Saisonende müssen mindestens noch acht Pluspunkte dazukommen.« Im übrigen aber dienen die restlichen Spiele dieser Saison auch schon als Vorbereitung für die kommende Serie. In personeller Hinsicht wird sich das Team nicht wesentlich verändern. Es ist bereits mit allen Spielern gesprochen worden. Lediglich Keeper Dirk Radert will kürzer treten, für ihn rückt Tobias Finke (23) aus der Dritten nach. Leichte Fragezeichen stehen noch hinter Leimbrock und Flechtner.
André Torge wird zu 80 Prozent weitermachen. Er würde gerne die Trainingszeiten der Zweiten mit denen der ersten Frauenmannschaft tauschen. »Das würde meine Arbeit erheblich erleichtern.« In der Oberliga will Torge noch ein Jahr mitmischen, also wird er der VfL-Reserve mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch ein Jahr erhalten bleiben. Auf Dauer gesehen kann er sich aber auch ein Engagement als Coach bei einem anderen Verein vorstellen.

Artikel vom 22.02.2006